Ungewöhnliche Wege schlägt der Seefelder Bürgermeister Wolfram Gum gerne ein. So stört es ihn schon seit geraumer Zeit, dass Baumaßnahmen die öffentliche Hand immer teurer kommen als private Bauherren. Oder Vereine. Darum steht er der Absicht der Nachbarschaftshilfe (NBH) Hechendorf, das alte Rehmhaus der Gemeinde zu einem symbolischen Preis abzukaufen und in Eigenregie um- und auszubauen, sehr positiv gegenüber. Natürlich müsse der Gemeinderat zuerst über diese Idee abstimmen, sagte Gum in der Seefelder Bürgerversammlung. Und natürlich würde die Gemeinde mit einem Zuschuss einen großen Teil der Baukosten übernehmen. Aber der Bürgermeister hofft auf viele Spenden für die Nachbarschaftshilfe und Handwerker, die zum Selbstkostenpreis arbeiten. Diese Sorgen hat die Nachbarschaftshilfe Oberalting-Seefeld nicht mehr. Sie konnte jüngst ihre neuen Büros im Trakt der Grundschule in Betrieb nehmen. Im Frühjahr kommt noch eine Terrasse dazu, außerdem werden auf der Wiese gegenüber der NBH neue Parkplätze angelegt.
2016 stehen eine Reihe weiterer Aufgaben an: neues Feuerwehrhaus, Sportplatz und Wohngebiet am Oberfeld in Hechendorf, Radweg und Unterführung zum Campingplatz Pilsensee, Sanierung der Lindenallee. Zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen wird es im kommenden Jahr in der Inninger Straße kommen. Dort muss der große Tagwasserkanal erneuert werden, was eine Komplettsperrung der Straße nötig macht. Was das geplante Einheimischenmodell angeht, will Seefeld nicht länger auf eine Entscheidung aus Brüssel warten. Der Gemeinderat hat deshalb eine Firma mit der Entwicklung von Konzepten beauftragt. In der Überlegung ist, sagte Gum, die Grundstücke in Erbpacht zu vergeben, damit wäre die Kommune weiter Eigentümerin, und die Bauwilligen hätten nicht so hohe Kosten. Mit Spannung erwartet Gum die Ortsumgehung Weßling. Er befürchtet, dass dann in Meiling eine Ampel notwendig wird.