Seefeld:Ein Tag der Orientierung

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Der Elektronikspezialist TQ-Systems wirbt auf seine Art um junge Fachkräfte: Einmal im Jahr präsentiert sich das Unternehmen aus Seefeld im Rahmen eines Tags der Ausbildung Schülern aus dem Landkreis

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Seefeld

Ob Medizin- oder Zahntechnik, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit oder Antriebssysteme für E-Bikes: Auszubildende haben bei dem Unternehmen TQ-Systems in Seefeld vielfältige Möglichkeiten, sich beruflich zu verwirklichen. Das internationale Unternehmen mit insgesamt 1366 Mitarbeitern bildet derzeit am Hauptsitz in Gut Delling 45 junge Menschen in Bereichen Industriekaufmann/ -frau, Elektroniker/in oder Industrietechniker/in aus. Obwohl die Karriereaussichten sehr gut sind und die Auszubildenden laut Ausbildungsleiter Helmut Eberle zu 99 Prozent übernommen werden, sind noch immer Plätze frei. Zum Tag der Ausbildung am Dienstag hatten die Jugendlichen Gelegenheit, sich über die verschiedenen Arbeitsbereiche zu informieren.

Nach Angaben von TQ-Mitarbeiterin Petra Zimmermann nutzen jedes Jahr etwa 50 Schüler die Möglichkeit, das Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland, aber auch in der Schweiz und in China, kennenzulernen. Dennoch melden sich nach dem Tag der Ausbildung "nicht unbedingt" auch Bewerber. Trotz vielfältiger Ausbildungsangebote fehlt es insbesondere im technischen Bereich an Nachwuchs. "Wir werden nicht gerade überschwemmt", sagt Zimmermann. Die vorwiegend weiblichen Jugendlichen, die teilweise mit ihren Müttern gekommen waren, nutzten die Veranstaltung als Vorab-Orientierung. Zwar wussten viele, ob sie einmal kaufmännisch oder im technischen Bereich arbeiten wollen, konkrete Vorstellungen oder Berufswünsche indes hatten die wenigsten.

Die 15-jährige Realschülerin Simone Heiß etwa will "auf jeden Fall ins Büro", weiß aber dennoch "nicht so richtig", was sie machen will. Und die 20-jährige Sophie Troll überlegt, ob sie nach ihrem Fachabitur studieren oder eine praktische Ausbildung machen soll. Allerdings ist sie sicher, dass sie einmal im elektronischen Bereich arbeiten will. Das hat sich auch Marius Sturm vorgenommen, denn schließlich habe sein Vater eine Elektronikfirma. Als Realschüler in der 10.Klasse weiß er aber noch nicht konkret, welche Ausbildung er einmal machen will.

Den Tag sieht der 15-Jährige als gute Gelegenheit, sich zu informieren und seinem Freund Thium Babel ein deutsches Unternehmen zu zeigen. Der 18-jährige Asylbewerber aus dem Senegal wirkt sehr interessiert. Allerdings werden noch viele Jahre vergehen, bis er an eine Ausbildung denken kann. Wie er erklärt, hat er noch nie eine Schule besucht. Auch Magdalena Sontheim hat noch viel Zeit, um sich endgültig für einen Beruf zu entscheiden. Die 14-jährige Realschülerin besucht derzeit die 9. Klasse, weiß aber schon jetzt, dass sie einmal im kaufmännischen Bereich arbeiten will. "Irgendwas mit IT, auch Buchhaltung wäre gut", sagt sie. Am Mittwoch, 18. November, präsentieren sich andere Firmen den Schülern, die mit Shuttle-Bussen zu den Betrieben gefahren werden.

© SZ vom 05.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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