Seefeld:Die Geschichte des Tango

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Drei Maestros erzählen von der "echten Stimme des Volkes"

"Es ist ein Film, der nur sehr selten gezeigt wird und der nicht ganz einfach zu besorgen war", sagt Matthias Helwig. "El Tango es una historia - Der Tango ist eine Geschichte" heißt der Film, den Helwig in Zusammenarbeit mit Ralf Sartori am Freitag, 24. April, 19.30 Uhr, im Kino in Seefeld zeigt. Danach kann im Foyer Tango Argentino getanzt werden. Regisseur des gut einstündigen Streifens, der in der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt wird, ist Humberto Rios, die Darsteller zählen zu den berühmtesten Vertretern des Tango Argentino. Osvaldo Pugliese, der Altmeister, Astor Piazzolla, der Erneuerer und Susana Rinaldi, die vehementeste Stimme des Tango. "Der Tango ist die musikalische Vervielfältigung der argentinischen Geschichte", sagt Regisseur Rios. Er wollte ursprünglich nur das erste Tango-Festival, das im Juni 1980 in seinem Exilland Mexiko stattfand, als Dokumentarfilm festhalten. Aber die politischen Ereignisse im Argentinien der Militärs beeinflussten nicht nur die Auftritte der Künstler und ihre Statements, sondern später auch die filmische Form. Rios wollte eigentlich keinen politischen Film zum Tango machen, aber er wollte auch nicht die bloße Geschichte nacherzählen.

"Rios wollte diese unglaubliche Musik von Piazzolla, Pugliese und Rinaldi in den sozikulturellen Kontext einordnen", erklärt Sartori, einer der Pioniere der Münchner Tangoszene. "Der echte Tango ist die Stimme des Volkes. Er kommt aus dem Gefühl und erzählt Dinge aus dem Leben", sagt Regisseur Rios. Am Freitag können sich die Kinobesucher selbst ein Bild machen. Eine Reservierung ist sehr zu empfehlen, da alle bisherigen acht Tangobars ausverkauft waren (E-Mail an seefeld@breitwand.com oder telefonisch unter 08152/98 18 98). Der Eintritt für Film und Tanz kostet zehn Euro. Wer will, kann vorher im alten Bahnhof Steinebach am Mittwoch, 23. April, 19 Uhr einen Tangokurs besuchen. Infos und Anmeldung bei Sartori per Email an nymphenspiegel@aol.com.

© SZ vom 21.04.2015 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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