Strandbad:Alles neu in Riederau

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Urlaubsfeeling mit Cappuccino kann man jetzt bei Michaela Horvat und ihren Mitarbeitern Marcus Thaler und Tom Hille (links) im Strandbad genießen. (Foto: Nila Thiel)

Michaela Horvat ist seit dieser Saison Pächterin im Strandbad. Sie hat alles nach ihren Vorstellungen modernisiert

Von Peter Bierl, Riederau

Das Panorama ist fantastisch. Der See liegt einem zu Füßen, die Alpenkette wirkt zum Greifen nah, wenn man auf der Terrasse im Strandbad von Riederau sitzt und einen Cappuccino trinkt. Für die Bewirtung der Badegäste sorgt ab dieser Saison eine neue Pächterin. Fremd ist sie hier schon lange nicht mehr. Denn Michaela Horvat arbeitet bereits seit fünf Jahren im Strandbad. Nach dem Wechsel ihres Chefs nach Sankt Alban hat sie nun die Regie übernommen. Sie ist in Herrsching aufgewachsen, lebt heute in Landsberg, hat Betriebswirtschaft studiert und arbeitet seit ihrem 16. Lebensjahr in der Gastronomie.

Erst am 14. April bekam Horvat von der Gemeinde Dießen den Zuschlag und hatte nur drei Wochen Zeit, die Location nach ihren Vorstellungen einzurichten. Eigentlich sollte jemand anders den Betrieb übernehmen, sagte aber aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig ab, so dass die Kommune die Bewirtung neu ausschreiben musste. In den vier Wochen bis zur Eröffnung schufteten Horvat und ihr Team täglich 16 Stunden, um alles herzurichten. Eine neue Küche musste eingebaut werden, was nicht ganz einfach ist, weil der Raum klein und nicht rechtwinklig ist. Die Terrasse wurde neu möbliert und Horvat musste sich um die Liegewiese, die Umkleideräume, Kabinen und Sanitärräume kümmern. Im Strandbad von Riederau gibt es 30 Einzelkabinen, die allesamt vermietet sind. Ein Spielplatz, ein Feld für Beachvolleyball und ein großer Steg sind vorhanden sowie eine Station der Wasserwacht.

Lange Arbeitstage gehören zur Routine in Strandbädern, Freizeit gibt es praktisch nicht. Da ist es von Vorteil, wenn die Kinder schon größer sind, wie die beiden von Michaela Horvat, und wenn man den Job "auch als Hobby" begreift, wie sie sagt. Ihre Freunde kommen dann eben nach Riederau, wenn sie sie sehen wollen. Im Herbst wird der Betrieb erst eingestellt, wenn der Bodenfrost droht, dann muss das Wasser abgedreht werden, damit die Leitungen nicht platzen. Seit sie im Sommer im Strandbad tätig ist, verdient Horvat im Winterhalbjahr als Versicherungskauffrau ihren Unterhalt.

Was das gastronomische Angebot betrifft, hat Horvat den Vorteil, dass sie ihre Gäste und deren Geschmack schon kennt. Die Speisekarte enthält dennoch einige Neuerungen. Es gibt vegetarische Gerichte und ein Angebot für Veganer, Flammkuchen, Salate, verschiedene Burger, die unvermeidliche Curry-Wurst und dazu selbst gemachte Saucen. Neu ist das Frühstück, wie gewohnt wird auf der Terrasse bedient. Die Biersorte hat gewechselt.

An den ersten warmen Sonnentagen war das Strandbad gut besucht. Die erste Panne gab es allerdings auch schon: An einem Tag fiel die Fritteuse plötzlich aus. Die Gäste nahmen es zum Glück gelassen: Ihrer Freude der Gäste darüber, dass ihr Bad nach der langen kälteren Jahreszeit wieder geöffnet ist, tat das keinen Abbruch. Jetzt muss bloß noch die Sonne scheinen, damit der See endlich Badetemperaturen erreicht. Dann gibt es sicher auch wieder Pommes.

© SZ vom 24.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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