In Tutzing eröffnet nach jahrelangem Hin und Her am Donnerstag, 5. Dezember, der neue dm-Drogeriemarkt an der Lindemannstraße. Den umstrittenen gläsernen Rollsteig außen am Gebäude wird auch Claus Piesch zum Verkaufsraum im 1. Stock emporschweben. Der Vorsitzende des Kreisjugendrings und langjährige Trainer der Leichtathleten des TSV Tutzing sitzt dann von 16 bis 17 Uhr an der Kasse. Der gesamte Umsatz dieser einen Stunde ist für den TSV Tutzing bestimmt.
SZ: Wie kommen Sie denn zu diesem Job?
Claus Piesch: Die Mutter einer jungen Sportlerin aus dem TSV arbeitet bei der Drogeriekette. Sie hat mich angesprochen, ob ich bei der Eröffnungs-Aktion mitmachen will.
Haben Sie denn Erfahrung mit dem Kassieren? Als Hauptmann bei der Bundeswehr dürfte das ja nicht gerade zu Ihrem Arbeitsspektrum gehören.
Tatsächlich habe ich das noch nie gemacht und keine Ahnung. Mir wurde aber versichert, dass ich gut eingewiesen werde und jemand hinter mir steht, um mir notfalls zu helfen.
Es könnte stressig werden. Der TSV bewirbt das Ganze unter seinen Mitgliedern. Und wenn da nur ein Bruchteil der knapp 2000 Mitglieder vorbeischaut und etwas kauft. . .
. . .dann wird eine zweite Kasse aufgemacht. Und auch dieser Umsatz kommt dem TSV zugute.
Mit wie viel Einnahmen rechnen Sie denn so?
Eine Marketingfachfrau von dm, mit der ich gesprochen habe, schätzt, dass zwischen 2500 und 3500 Euro zusammenkommen.
Was geschieht mit dem Geld?
Darüber entscheidet der TSV-Vorstand. Ich würde mir wünschen, dass es für die Kinder-und Jugendarbeit eingesetzt wird.
Jetzt kann man natürlich auch sagen, dass Sie sich für eine clever ausgedachte PR-Aktion einspannen lassen.
Ich weiß, dass man da als Werbeträger genutzt wird. Aber die Eröffnung findet so oder so statt. Da steht für mich der positive Effekt, den der TSV davon hat, im Vordergrund. Besonders, weil der Donnerstag zufällig gerade der Tag des Ehrenamts ist.