Reden wir über:Ausgezeichnetes Engagement

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Seit 31 Jahren sitzt Elmar Striegl im Gemeinderat Seefeld. (Foto: Georgine Treybal)

Edgar Striegl erhält die kommunale Verdienstmedaille in Bronze

interview Von Christine Setzwein, Seefeld

Genau 31 Jahre sitzt Elmar Striegl im Gemeinderat Seefeld. Anfangs für die CSU, dann als Parteiloser in der CSU-Fraktion. Der Partei hat er 2008 den Rücken gekehrt, als die Staatsregierung den Sonderflugplatz Oberpfaffenhofen ausbauen wollte. Gegen den Willen der Bürger. Das ärgerte Striegl (Foto: Treybal) gewaltig, und er gab sein Parteibuch nach 30 Jahren Mitgliedschaft zurück. In Seefeld war der heute 71-Jährige Zweiter und Dritter Bürgermeister. Im Gemeinderat poltert er schon mal los, wenn ihm was nicht passt. Aber auch dafür schätzen ihn die Seefelder. Bei der Verleihung der Medaille in Bronze für seine Verdienste in der kommunalen Selbstverwaltung an diesem Donnerstag kann er nicht dabei sein: Striegl ist in Südtirol.

SZ: Sie werden jetzt für Ihr Engagement in der Kommunalpolitik ausgezeichnet. Ist ja auch Zeit geworden, oder?

Elmar Striegl: Nein, nein, das kann man so nicht sagen. Aber es freut mich natürlich, weil es eine schöne Erinnerung an die Zeit ist, die eine gute war. Man tut das ja nicht für sich, sondern für andere. Es war schon viel Zeit, die ich für die Kommunalpolitik aufgewendet habe, aber es kam und kommt immer noch viel Positives zurück.

Was hat sich in 30 Jahren Gemeinderatsarbeit am meisten verändert?

Das Parteidenken. Es gibt quasi keins mehr. Als ich anfing, waren die Blöcke ziemlich verhärtet, fünf waren grundsätzlich immer dagegen. Heute suchen wir miteinander nach Lösungen. Das ist schön und sehr erfreulich.

Die nächste Kommunalwahl ist 2020. Wie sieht Ihre Planung aus?

Ich werde im September 2016 mein Mandat aufgeben. Dann ist meine Frau in Rente. Das muss dann auch reichen an kommunalpolitischem Engagement. Wir haben vier wunderbare Enkelkinder, ich möchte gerne wieder voll in der Familie leben.

Haben Sie sich bis zu Ihrem Abschied noch etwas vorgenommen?

Wir alle miteinander müssen schauen, dass wir zusammen mit unseren Flüchtlingen Frieden halten. Es interessiert mich nicht, was in München, Berlin oder Dresden passiert. Wir in Seefeld müssen die Menschen so gut es geht integrieren. Ich bin froh, dass die Mehrheit unserer Bevölkerung den Flüchtlingen positiv gegenüber stehen. Und dass die Seefelder den Mut haben, das anzupacken.

Mit Dankurkunden zeichnet Landrat Karl Roth 15 weitere Kommunalpolitiker aus: Anton Galloth, Wolfgang Reiser, Rupert Steigenberger (alle aus Berg), Walter Bleimaier (Inning), Martin Hoffmann, Herbert Meindl (Krailling), Barbara Baumer, Georg Engesser, Rudolf Grießer, Elisabeth Stiehler, Peter Wiedemann (alle Pöcking), Ernst Deiringer, Ute Dorschner, Peter Schlecht, Max Seidl (Seefeld).

© SZ vom 12.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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