Pro:Ziele müssen erreichbar sein

(Foto: SZ-Grafik)

Bei Fair Trade geht es um mehr, als nur ein Päckchen Tee. Es geht um den Respekt vor Menschen und die Achtung der Natur. Der Kriterienkatalog für die Gemeinden ist wahrlich kein Kraftakt.

Von Sabine Bader

Eines gleich vorweg: Fair produzierte Lebensmittel zu kaufen, ist nicht nur sinnvoll, sondern bitter nötig. Denn es muss ein Ende haben, dass die eigentlichen Hersteller der Waren finanziell die Gelackmeierten sind und an ihren Produkten hauptsächlich Zwischenhändler und Großmärkte verdienen. Und natürlich können wir uns den Euro leisten, den der faire Kaffee mehr kostet.

Doch es geht nicht um ein Päckchen Kaffee oder einen Beutel Tee. Es geht ums Grundsätzliche, um den Respekt vor Menschen - die man natürlich nicht persönlich kennt, weil sie irgendwo in Argentinien oder Chile sitzen -, um die Anerkennung ihrer Arbeit und die Achtung vor der Natur. Nur wer sich all dessen bewusst ist, der versteht den Sinn von Fairtrade.

Natürlich hat jede Gemeinde, die einigermaßen auf Zack ist, keinerlei Probleme damit, Fairtrade-Gemeinde zu werden und sich mit dem Gütesiegel zu schmücken. Nein, ein Kraftakt ist es nicht, den Kriterienkatalog zu erfüllen. Aber es soll auch gar kein Kraftakt sein, sonst lassen die Gemeinden es gleich bleiben. Die Klimaschutzmanagerin des Landratsamts hat schon recht, wenn sie sagt: " Ziele müssen erreichbar sein." Und das eigentliche Ziel ist doch der schonende Umgang mit Ressourcen - egal ob bei Lebensmitteln oder Computerschrott.

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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