Pro: Radweg in der Rheinstraße:Ein erster Schritt

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Mit einem Radweg in der Rheinlandstraße könnten mehr Starnberger ihr Auto stehen lassen

Von Christiane Bracht

Über zu viel Verkehr und Staus klagen die Starnberger schon lange, aber ihr Auto stehen lassen, das wollen nur wenige. Geschimpft wird vor allem auf die Pendler, die sich in langen Kolonnen durch die Münchner Straße schieben. Doch Experten wissen längst, dass der Verkehr vor allem hausgemacht ist - also von Starnbergern produziert wird, die - egal, ob sie nur zum Nachbarn wollen oder zum Einkaufen um die Ecke - ohne zu zögern immer ins Auto steigen. Alle Versuche, diese Leute zum Umdenken zu bringen, sind bislang gescheitert. Am hartnäckigsten halten die Eltern am "Mama-Taxi" fest. Aber wenn es nun unbequem wird vorm Gymnasium, weil künftig noch weniger Parkplätze da sind als bisher, und weil die lieben Kleinen zur Straßenseite hin aussteigen müssen, ändert dann ja doch vielleicht der ein oder andere seine Einstellung. Zumal gleichzeitig ein sicherer Radweg direkt vor dem Gymnasium gebaut werden soll, der die Kinder gefahrlos direkt zum Fahrradkeller der Schule führt. Das ist eine echte Verbesserung, denn momentan sind die Radler - wie eigentlich überall - in Starnberg am schlechtesten gestellt. Sie müssen absteigen. Autofahrer dagegen haben Vorfahrt und achten kaum auf die Radler. Die neue Regelung vor dem Gymnasium ist ein erster Schritt in eine andere Richtung, ja in eine neue Zeit. So muss es weitergehen in Starnberg, damit die Radfahrer irgendwann als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden und sicher durch die Stadt fahren können, ohne an jeder zweiten Ecke absteigen zu müssen. Erst dann ist Radfahren eine echte Alternative zum Auto - zumindest auf kurzen Strecken.

© SZ vom 18.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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