Pro Mühlrad::Identität als wichtige Aufgabe

Das Mühlrad ist Identität stiftend und erfüllt damit eine wichtige Aufgabe - eine die eigentlich unbezahlbar ist

Von Blanche Mamer

"Unser Mühlradl", wie alte Gautinger liebevoll zu sagen pflegen, gehört zur Würm, gehört zu Gauting, prägt das Ortsbild am Lederersteg. Es ist Teil der Gautinger Identität, nicht nur als Element im Wappen. Dass es jetzt schon seit fast eineinhalb Jahren still steht und nicht mehr repariert werden kann, ist bedauerlich. Doch es besteht Hoffnung auf ein Neues. Sicher, die bisherigen Reparaturen haben viel Geld gekostet und auch das neue Wasserrad wird wieder teuer. Nicht nur für Planung und Bau, sondern auch für Unterhalt und Wartung muss die Gemeinde mehrere zehntausend Euro locker machen.

Die Kritik der Gegner an den Kosten ist zwar nachvollziehbar, doch das Mühlrad ist Identität stiftend und erfüllt damit eine wichtige Aufgabe, die eigentlich unbezahlbar ist. Manch andere Gemeinde gibt viel Geld aus, um ein Image, ein Bild herzustellen, das für alle steht.

Selbst wenn das Mühlrad, wie geplant, später Strom produziert, wäre es vermessen zu glauben, dass das ein Plus-Geschäft werden könnte, auch wenn die Würm hier ganz schön schnell fließt. Doch es ist ein gutes Zeichen, wenn im Rathaus über den ursprünglichen Anlass für den Bau von Wasserrädern nachgedacht und dies dann in die Tat umgesetzt wird. Ein gutes Beispiel für ökologische Energieproduktion sollte man nicht unterschätzen. Und es trägt zum Gemeinsinn bei, wenn gut situierte Gautinger freiwillig einen Obolus für "ihr Mühlrad" spenden.

© SZ vom 18.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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