Pro Gewerbegebiet Schorn:Fachkräfte statt Fledermäuse

(Foto: N/A)

Auch im Gewerbegebiet Schorn werden geschützte Arten zu finden sein, doch manchmal muss der Mensch Vorrang haben

Kommentar Von Otto Fritscher

Ja, es ist ein schönes Stück Natur, wenn man mit dem Fahrrad vom Forstenrieder Park östlich der Autobahn von München in Richtung Starnberger See radelt. Man landet fast zwangsläufig bei Oberdill und radelt dann einen Feldweg in Richtung Briefzentrum der Post: Getreidefelder, Wiesen und Wald. Doch das Rauschen der nahen Autobahn und der Blick auf die schon vorhandenen großen Gewerbebauten künden, dass hier kein vergessenes Fleckchen Erde liegt, sondern eines der letzten Areale, auf denen die Stadt Starnberg für ihre Zukunft Vorsorge tragen kann.

Natürlich soll hier, fünf Kilometer entfernt von der Stadt und zwei Kilometer vom Ortsteil Wangen, kein neues Wohngebiet entstehen. Es geht um die Ausweisung eines Gewerbegebiets, in dem Hightech-Betriebe und Start-ups Einzug halten sollen. Denn eines ist klar: Die Region München wird weiter wachsen, die Menschen werden, solange in Deutschland Freizügigkeit herrscht, hierher kommen - und arbeiten wollen. Und es werden viele Fachkräfte dabei sein, die die heimische Wirtschaft dringend braucht.

Also wieder mal ein Ausverkauf der Natur auf Kosten des schnöden Mammons? Nein, so ist es nicht. Es gilt abzuwägen zwischen dem, was den Menschen hier heute und morgen nutzt, und dem Schutz von Ringelnattern und Fledermäusen. Nebenbei: Dass die Gutachter viele geschützte Arten auf dem Areal finden werden, darf jetzt schon als gesichert gelten. Doch nicht alle Maßnahmen, die unter dem Mantel des Umweltschutzes getätigt werden, sind auch sinnvoll. Oft geht es nur um Partikularinteressen. Und das muss man auch laut sagen dürfen, ohne gleich als Weltzerstörer zu gelten.

© SZ vom 14.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: