Porträt:Übers Buch zum Kino

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Lukas Peltzer ist Jury-Mitglied beim Fünfseen-Filmfest. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Lukas Peltzer aus Gauting gehört der Jury für den jungen Film an

Von Sabine Bader

Gauting - Lukas Peltzer war nicht schon immer Cineast. Er kam über das Lesen zur Kinowelt und später zum animierten Videospiel. Derzeit ist der 25-jährige Gautinger Mitglied der Jury "Perspektive Junges Kino" beim Fünfseen-Filmfestival. "Ich mag Geschichten einfach sehr", sagt Peltzer. "Darum war ich als Kind auch ein Bücherwurm." Der Buchautor könne sich die Zeit nehmen, in seinem Werk eine Geschichte langsam zu entwickeln, Handlungsstränge zu verweben, so Peltzer. Beim Leser entstünden dann vor dem geistigen Auge eigene Bilder. Beim Film habe man nicht so viel Zeit. Länger als eine Stunde vierzig Minuten sollten Filme nicht dauern, "dann zieht es sich." Das Kino habe gegenüber dem Buch den Vorteil, dass man vieles gar nicht erzählen müsse. Oft reiche eine schnelle Einstellung - und der Zuschauer wisse Bescheid. Am Computer habe der Spieler zudem die Möglichkeit, mit den Agierenden in Interaktion zu treten, er könne so Einfluss auf den Fortgang der Geschichte nehmen. Das reizt ihn.

Darum hat der Gautinger nach dem Abitur Animierung in der Münchner "School of Audio Engineering" studiert. Danach wollte er mit einem selbst entwickelten Videospiel in der Branche Fuß fassen. Doch dies erwies sich als unendlich schwierig, sodass Peltzer seine Pläne jetzt erst mal ruhen lässt. "Vielleicht probiere ich es noch einmal mit einem neuen Spiel." Momentan arbeitet er gern für Kinobetreiber Matthias Helwig, den er vor einigen Jahren kennengelernt hat und der ihn seit Oktober 2017 als Filmvorführer beschäftigt. An vier Tagen die Woche, Montag mit Donnerstag, zeigt Peltzer seither Filme im Kino Gauting. Nach einer Woche Einarbeitungszeit durfte er schon alleine im Vorführraum arbeiten.

Jetzt freut sich Peltzer, dass er beim Festival auch Filme anschauen kann, die danach vielleicht nie mehr in den Kinos zu sehen sein werden, weil die Filmemacher in ihren Heimatländern keine Verleiher finden. Derzeit sind die Juroren mit dem Sichten der 13 Filme beschäftigt. Und danach? "Wahrscheinlich werde ich mich erst einmal mit den anderen Jurymitgliedern streiten müssen."

© SZ vom 10.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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