Penzberg/Tutzing:Stämme auf dem Gleis

Gefährliche Sabotage auf der Strecke nach Kochel

Von Barbara Brießmann, Penzberg/Tutzing

Eine Regionalbahn auf der Strecke von Kochel nach Tutzing hat am Donnerstagabend Holzstämme auf den Gleisen gerammt. Die Bundespolizei ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, weil das Hindernis etwa 500 Meter nach dem Bahnhof Penzberg offenbar mutwillig errichtet wurde. "Es müssen zumindest zwei Täter gewesen sein", sagte ein Sprecher der Bundespolizei Rosenheim am Freitag.

Die Stämme waren knapp zwei Meter lang und hatten einen Durchmesser von bis zu einem halben Meter. Trotz eingeleiteter Notbremsung konnte der Lokführer den Zusammenprall nicht verhindern, teilt die Polizei mit. Er und die vier Fahrgäste blieben unverletzt. Da ein Stamm das Drehgestell des Triebfahrzeugs blockierte, konnte die Fahrt vorerst nicht fortgesetzt werden. Die Reisenden wurden von der Penzberger Feuerwehr zum Bahnhof in Penzberg gefahren. An der Lok entstand nach ersten Schätzungen ein Schaden in Höhe von 10 000 Euro. Die Bahnstrecke zwischen Kochel und Tutzing musste zwei Stunden gesperrt werden, noch zwei Regionalzüge waren in der Nacht von der Sperre betroffen.

Nach ersten Erkenntnissen waren die Baumstämme nach den jüngsten Sturmschäden zunächst neben dem Gleis gelagert worden. Am Freitag waren mehrere Ermittler an der Unfallstelle, um Spuren zu sichern. Sie wurden auch fündig. Inwieweit sie mit der Tat zu tun haben, wird jetzt ausgewertet. Hinweise zur Aufklärung nimmt die Bundespolizei in Rosenheim unter der Nummer 08031/80262102 entgegen.

© SZ vom 18.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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