Oberbrunn:Schwerer Unfall auf der Umgehung

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35 Feuerwehrleute aus Oberbrunn, Unterbrunn und Starnberg sicherten die Unfallstelle ab. (Foto: Jürgen Römmler)

Drei Schwerverletzte, darunter auch ein 15-Jähriger, und zwei total demolierte Fahrzeuge: Das ist die Bilanz eines Frontalzusammenstoßes bei Oberbrunn

Von Christian Deussing, Oberbrunn

In einer langen, leicht ansteigenden Linkskurve ist es am Montagabend auf der Unterbrunner Umgehungsstraße zu einem schlimmen Unfall gekommen. Dabei wurden zwei Frauen und ein 15-Jähriger nach Polizeiangaben schwer verletzt. Die Mutter des Buben, eine 54-jährige Autofahrerin aus Windach, erlitt bei dem Frontalzusammenstoß einen Schock, Schürfwunden und wohl einen Unterschenkelbruch. Sie war gegen 21 Uhr offenbar aus bislang unbekannter Ursache zwischen den Ausfahrten Oberbrunn-West und Oberbrunn-Süd mit ihrem Pkw auf die Gegenspur geraten, wo ihr eine 43-jährige Litzendorferin entgegenkam und nicht mehr ausweichen konnte.

An den Autos entstand Totalschadaden mit etwa 40 000 Euro, die Unfallstelle war für drei Stunden gesperrt. Am schwersten wurde der Jugendliche als Beifahrer bei dem wuchtigen Aufprall verletzt: Er erlitt eine Schädelfraktur, zudem besteht der Verdacht auf innere Blutungen, teilte die Gautinger Polizei mit. Der 15-Jährige musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik geflogen werden. Die Pkw-Fahrerin, die aus der Gegenrichtung gekommen war, erlitt Verletzungen am Brustkorb und eine Handgelenksfraktur. Beide Frauen kamen mit Krankenwagen in Kliniken; ein Alkotest bei der mutmaßlichen Unfallverursacherin verlief laut Polizei negativ.

Bei ersten Einsatzmeldungen hieß es noch, die verunglückten Personen seien in ihren Wracks eingeklemmt. Doch sie konnte sich noch selbst aus ihren Autos befreien, die total zerstört in den Straßengräbenliegen blieben. Es rückten etwa 35 Feuerwehrleute aus Oberbrunn, Unterbrunn und Starnberg aus, um die Unfallstelle auf der Staatsstraße 2069 abzusichern. Der Verkehr musste über Oberbrunn umgeleitet werden.

Als gefährlicher Abschnitt mit Unfällen sei dieser Bereich der Unterbrunner Umgehungsstraße bisher nicht aufgefallen, berichtet Josef Schmid, Verkehrssachbearbeiter der Gautinger Polizei. Zu deren Inspektionsgebiet gehört diese knapp sieben Kilometer lange Umfahrung, die im Oktober 2012 eingeweiht worden war. Seither kam es auf der Trasse zwischen Oberbrunn und Gilching immer wieder zu schweren Unfällen - anfangs aber vor allem wegen häufigen Wildwechsels. Die Rehe seien an die "Schneise in ihrem Waldgebiet noch nicht gewöhnt gewesen", erläutert dazu Schmid.

Die neue Umgehung war wegen des starken Wildwechsels bei Autofahrern zunächst berüchtigt. So registrierte die Polizei in den ersten 15 Monaten 94 Unfälle, vorwiegend mit Rehen. Insgesamt wurden hierbei 19 Menschen verletzt. Die Schadensbilanz belief sich auf 330 000 Euro. Seit einiger Zeit hat sich die Verkehrslage auf dieser Umgehungsstraße aber entspannt. Es gibt dort laut Schmid keine Unfallschwerpunkte, aber natürlich die überall bekannten Ursachen von Kollisionen - wie Unachtsamkeit, riskantes Einbiegen und Überholen sowie die Missachtung der Vorfahrt.

So hatte sich vor knapp zwei Jahren zwischen Oberbrunn-Süd und Oberbrunn-West ein spektakulärer Unfall ereignet: Damals war ein Pferdeanhänger vermutlich wegen Seitenwinds ins Schlingern geraten, das Gespann der 27-jährigen Fahrerin schleuderte gegen einen Wegweiser, wobei ihr Auto auf der Gegenfahrbahn in den Wagen eines 71-jährigen Mannes aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck krachte. Der Unfall verlief aber im Vergleich zur Kollision vom Montagabend noch glimpflich - allerdings musste eines von zwei Pferden am Unfallort eingeschläfert werden.

© SZ vom 21.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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