Starnberg "Die Idee war, anstelle von Lebensmitteln Kulturkarten an Menschen zu vergeben, die es sich sonst nicht leisten können", sagt Helmut Kilian vom Starnberger Seniorentreff. Die Rede ist von einer Kulturtafel, wie sie nach Anfängen in Landshut und Schwandorf mittlerweile in ganz Bayern vertreten ist. Auch in Starnberg sollen Arbeitslose, Geringverdiener, Alleinerziehende und Rentner künftig die Möglichkeit haben, trotz geringen Einkommens am kulturellen Leben teilzuhaben.
"Kultur gehört einfach dazu und bereichert das Leben", findet Kilian. Ein solches Angebot auch in Starnberg zu verwirklichen sei mehr als wünschenswert. "Das müssen keine hochkulturellen Veranstaltungen sein, das kann auch mal ein Kinobesuch sein." Trotz entsprechender Pendants steckt das Projekt in der Kreisstadt aber noch in den Kinderschuhen. "Es ist alles offen", sagt Kilian. "Aktuell suchen wir vor allem Ehrenamtliche, die das Ganze mit uns verwirklichen möchten". Ein paar Interessenten gebe es schon. Die nötige Infrastruktur, Büroräume und EDV, würden zur Verfügung gestellt, Ehrenamtliche sowohl mit Veranstaltungsakquise als auch der Vermittlung von Karten an bedürftige Personen betraut. Dies geschehe vor allem in Zusammenarbeit mit den hiesigen Institutionen und Kulturveranstaltern. So könnten Restkarten für Veranstaltungen gespendet oder Plätze, die von Abonnenten nicht wahrgenommen werden könnten, an Interessenten freigegeben werden.
Damit die Freikarten auch wirklich bei denen ankommen, die sie nötig haben, gelte es, sich in den folgenden Wochen ein Konzept zu überlegen. "In Erlangen wurde beispielsweise ein Sozialausweis eingeführt, bei dessen Erstellung geprüft wird, ob die Person auch tatsächlich bedürftig ist", so Kilian. Eine Alternative bietet das Konzept aus Landshut, wo Karten direkt an Besucher und Bewohner sozialer Einrichtungen weitergereicht würden. Eine Info-Veranstaltung für ehrenamtliche Interessenten findet am Mittwoch, 4. Juli, um 17 Uhr in der Cafeteria des Starnberger Seniorentreffs statt.