Nach dem Brand in Leoni:Bootshaus-Ruine abgerissen

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Wegen eines Kabelbrandes war das Bootshaus von Haus Buchenried 2018 völlig niedergebrannt. (Foto: Georgine Treybal)

Kripo hat ihre Ermittlungen abgeschlossen. Sie geht von Technik-Defekt aus

Von Christian Deussing, Berg

Nach sechs Wochen ist am Montag die Brandruine des mehr als 120 Jahre alten Bootshauses im Berger Ortsteil Leoni abgerissen worden. Die Baggerschaufel der beauftragten Firma Forster verlud verschmorte Balken und das Dachgerippe auf etliche Lastwägen und Anhänger. Zuvor sei noch das Wasser aus dem übrig geblieben Bootshaus abgepumpt worden, damit "alles sauber läuft", sagte Baggerführer und Firmenchef Lorenz Forster aus Pfaffenhofen. Entsorgt werden die Reste der historischen Holzhütte bei einem Unternehmen in Unterschleißheim. Die Abbrucharbeiten an der Assenbucher Straße sollen in Kürze abgeschlossen sein.

Bei dem Brand am 27. August wurden laut Polizei auch zehn Elektro- und zwei Motorboote zerstört, der gesamte Schaden wird auf etwa 400 000 Euro geschätzt. Nicht billig ist nun auch die Entsorgung des Brandholzes, das als Sondermüll zu eier speziellen Deponie gebracht werden muss. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat ihre Ermittlungen endgültig abgeschlossen und geht davon aus, dass ein technischer Defekt in der Verkabelung das Feuer in der Bootshütte ausgelöst hat. Es hätten sich bis zuletzt keine Hinweise auf eine Brandstiftung ergeben, so die Kripo.

Noch ist völlig unklar, ob das 200 Quadratmeter große Bootshaus gegenüber des "Haus Buchenried" wieder aufgebaut wird. Grundeigentümer ist die Landeshauptstadt München, die das gesamte Areal von Haus Buchenried - zu dem auch der Uferstreifen gehört - für die Münchner Volkshochschule (MVHS) nutzt. Sie hatte das Bootshaus seit 1981 an die Fischereifamilie Gastl verpachtet. Einige ihrer Verleihboote für Ausflügler und Urlauber waren in der Brandnacht Ende August komplett zerstört worden. Ein Sprecher der Münchner Volkshochschule spricht in diesem Fall von einem "Versicherungsschaden", der sich auf dem Gelände am Seeufer ereignet habe.

Zwei Spaziergänger hatten die Flammen im Bootshaus zuerst bemerkt und Alarm geschlagen. Doch auch ein Großaufgebot von etwa 130 Feuerwehrleuten und anderen Rettungskräften hatten keine Chance mehr, das Bootshaus zu retten. Auch der Technik-Hausmeister der VHS-Dependance lief noch mit dem Feuerlöscher zur Hütte, die für viele Radfahrer und Wassersportler ein Blickfang am östlichen Ufer des Starnberger Sees gewesen ist. Die Feuersbrunst war weit über dem See zu sehen.

© SZ vom 09.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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