Mitten in  Weßling:Romantische Wissenschaftler

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Die Wissenschaftler des DLR feiern gern auch mal anders: zum Beispiel in einer Almhütte

Von Wolfgang Prochaska

Die Forscher und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Weßlinger Ortsteil Oberpfaffenhofen gelten nicht gerade als Romantiker. Das müssen sie auch nicht, schließlich beschäftigen sie sich mit so großen Dingen wie dem Bau von Robotern, die eines Tages im Haushalt helfen können oder mit Autos, die fahrerlos unterwegs sind. Ganz zu schweigen von den vielen Satelliten, deren Daten sie auswerten müssen, damit die Welt eine bessere wird. Manchmal jedoch werden sie von einem romantischen Schauer erfasst. Da heißt der DLR-eigene Kindergarten "Peterchens Mondfahrt" und ein sich bewegendes Metallgestell aus Sensoren und Gelenken heißt "Justin" - und schüttelt mit freundlichem Blick den Besuchern die Hand. Es menschelt sehr beim DLR je weiter die Forschung und technischen Möglichkeiten voranschreiten.

Dennoch wunderten sich Gäste und Besucher, als sie der Einladung zum 50-jährigen Bestehen des Instituts für Navigation und Kommunikation, dem DLR-Herzstück, nachkamen. Was sie sahen, verunsicherte sie doch ein wenig: Denn der Festakt fand nicht im technisch-kühlen Gebäude 103 statt, wie sonst üblich, sondern: in einer Almhütte! Sie war extra für den Festakt hinter dem Gebäude aufgestellt worden, als Symbol für die Baracke, in der das Institut einst begann. Drum herum standen kleine Stände, es fehlte nur noch der Schnee, so heimelig sah das Ambiente aus. Die Chefin des DLR, Professor Pascale Ehrenfreund, meinte denn angetan von so viel Rustikalität: "Es ist sehr romantisch hier." Dass nicht alle DLR-Mitarbeiter die Holzhütte mit Romantik verbanden, verriet DLR-Vorstandsmitglied Hansjörg Dittus: "Viele haben geglaubt, dass hier Public Viewing wegen der Europameisterschaft stattfindet."

© SZ vom 15.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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