Mitten in Weßling:Brandherd Feuerwehr

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Das Feuerwehrhaus ist neu, aber zwischen den Wehren von Weßling und Oberpfaffenhofen stimmt die Chemie nicht. Der neue Feuerwehrreferent soll vermitteln

Von wolfgang prochaska

Das neue Feuerwehrhaus für Weßling und Oberpfaffenhofen schaut ja wirklich schön aus, war aber auch nicht billig: 3,9 Millionen Euro. Die Idee jedoch, zwei Feuerwehren unter einem Dach zu versammeln, ist immer noch wegweisend: Mittelfristig lassen sich Kosten sparen und die Einsatzbereitschaft ist ebenfalls gewährleistet. Auch die Sache mit den Eifersüchteleien und Animositäten zwischen den beiden Feuerwehren scheint ausgestanden. Jedenfalls konnte man es glauben. Aber wie sich nun herausstellt, ist die Stimmung zwischen den beiden Feuerwehren so mies, dass sich bislang keiner aus dem Gemeinderat traute, den seit einigen Jahren verwaisten Job des Feuerwehr-Referenten zu übernehmen.

Nun hat sich einer getraut: Andreas Lechermann, der CSU-Gemeinderat. Und er skizzierte im Gemeinderat gleich einmal, welche Rolle er übernehmen will: Er will "Moderator, Mediator und Koordinator" für die chronischen Streithansl sein. Und vor allem will er sich "neutral" verhalten. Dummerweise gehört aber Lechermann der Oberpfaffenhofener Feuerwehr an, und es gibt nicht nur in Weßling Bedenken, ob er der richtige Mann für diesen Posten ist. Denn im Grunde herrscht ein heftiger Kleinkrieg zwischen den beiden Wehren, der inzwischen so weit gehen soll, dass man sich gegenseitig boykottiert. Bürgermeister Michael Muther weiß das, will aber verständlicherweise den Konflikt nicht an die große Glocke hängen - und hat deshalb Lechermann ins Feuer geschickt.

Ob er löschen kann? Es ist zu hören, dass die Situation so verfahren ist, dass es schon Angebote gegeben haben soll, einen Mediator einzusetzen. Umsonst. Wie soll es dann der Oberpfaffenhofener Lechermann schaffen? Wenigstens die Hochstadter behalten einen kühlen Kopf. So kündigte der Hochstadter Feuerwehrkommandant und Gemeinderat Christian Zollner im Gemeinderat an, dass er seinen Kommandantenposten niederlegen werde, und bot an, Lechermann bei seiner Aufgabe zu helfen. Zollner, so ist anzunehmen, wird als wirklich Neutraler mehr erreichen.

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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