Mitten in Stegen:So schnell kann's gehen

Während andersorts jahrelang über Straßenbauprojekte diskutiert und gestritten wird, zeigt sich an der A96, dass es auch anders geht

Von wolfgang Prochaska

Das ist natürlich keine Geschichte für den Gilchinger Gemeinde- und Kreisrat Peter Unger. Der bekennende Straßenbauverhinderer und Grünen-Politiker hat es wahrscheinlich noch gar nicht bemerkt. Überhaupt muss es den Grünen stinken, was da die Autobahndirektion Süd an der A96 bei Stegen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden gestampft hat. Auch Starnberger und Weßlinger werden aus dem Staunen nicht herauskommen. Immerhin will ja eine Starnberger Bürgerinitiative nun zwei Umfahrungen für die Kreisstadt bauen - eine ortsferne und eine ortsnahe. Irgendwann. Und die Weßlinger mussten auf ihre Umgehung sage und schreibe 25 Jahre warten. Es geht aber auch schneller - viel schneller.

Denn bei Stegen ist praktisch über Nacht eine neue Straße entstanden. Schnurstracks aufgeschüttet und dann asphaltiert. Gab es Bürgerproteste? Nein! Die Straße verläuft parallel zur bestehenden Landstraße und diese parallel zur Autobahn. Wenn man so will, ist dieses Straßentrio ein guter Beweis, wie hurtig doch manche Dinge realisiert werden. Als Autofahrer kommt man da ins Grübeln. Die Straßenbauer haben jedenfalls gute Arbeit geleistet. Denn das ganze Asphaltieren im Bereich des Echinger Tunnels hat natürlich einen tieferen Sinn. Da der Tunnel brandschutztechnisch aufgerüstet wird, muss während dieser Arbeiten eine Röhre für den Verkehr gesperrt werden. Die Autos werden über die bisherige Landstraße geführt, sodass diese zur Behelfsautobahn wird. Damit aber die Stegener nach Stegen kommen können, wurde eine zusätzliche Trasse neben der Landstraße angelegt. Alles klar? Wenn die Brandschutzarbeiten in den beiden Röhren abgeschlossen sind, wird alles zurückgebaut. Das werden auch die Grünen gerne hören.

© SZ vom 23.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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