Mitten in Starnberg:Schwitzen für das Klima

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Der Sommer ist eine feine Sache, aber leider auch sehr heiß. Was regelmäßig die Starnberger Kreisräte zu spüren bekommen

Von Wolfgang Prochaska

Der Sommer ist eine herrliche Jahreszeit. Das braucht man eigentlich nicht zu betonen. Auf den Sommer freut sich praktisch jedes Kind. Allerdings haben die hohen Temperaturen einen einzigen Nachteil: Sie wärmen auch die Zimmer und die Gebäude auf. Und so beginnt vor allem unter Büromenschen der Kampf um die richtige Zimmertemperatur. Besonders ausgeprägt ist diese Diskussion im Starnberger Landratsamt. Aber weniger bei den dortigen Mitarbeitern als bei den Kreisräten, wenn wieder einmal die Gremien im großen Sitzungssaal tagen.

Der Ablauf solch einer Sitzung nimmt im Sommer Jahr für Jahr folgenden Verlauf: Die Kreisräte kommen in einem von der Klimaanlage - es ist übrigens die einzige im Landratsamt - auf angenehme Temperaturen gedimmten Sitzungssaal. Man sieht, wie sich von der Hitze aufgeladene und überreizte Gesichter sogleich entspannen, sieht Damen, die sich über die Kühle freuen und Herren, die einfach nur ausrufen: "Ach, wunderbar!" Dieses anfänglich erfreuliche Bild täuscht. Denn nach etwa einer Viertelstunde wird eine Kreisrätin der Grünen unruhig und wirft sich demonstrativ ein Jäckchen über. Es ist meist Anne Franke. Da ihre Aktion von den anderen nicht wirklich wahrgenommen wird, meldet sich Frau Franke nach ein paar Minuten zu Wort: "Es zieht hier und ist viel zu kühl. Können wir nicht die Klimaanlage ausschalten?" Man müsse schließlich auch an den Klimaschutz denken.

Es entsteht eine kleine Diskussion, bei der sich vor allem die Damen anderer Fraktionen beteiligen und Franke unterstützten. Die Herren schweigen. Dann sagt der Landrat: "Stellen wir sie ab." Man sieht, dass er nicht glücklich ist. Es dauert nicht lange, und die Hitze tut ihren Dienst auch im Sitzungssaal. Es wird warm, dann heiß, da durch die Oberlichten die Sonne hineinscheint. Weitere Minuten später: Die ersten Kreisräte bauen sich aus ihren Unterlagen Fächer, und der Landrat hat Schweiß auf der Stirn. Am Ende: Alles stöhnt.

Am Mittwoch sind übrigens zwei Sitzungen. Und es wird heiß.

© SZ vom 13.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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