Mitten in Starnberg:Immer hereinspaziert

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Das neue Jahr beginnt wie das alte geendet hat: mit Festen und Empfängen. Dabei scheinen Rang und Namen der geladenen Ehrengäste von besonderem Wert zu sein

Von Wieland Bögel

Equal goes it loose", mit dem Satz hat sich angeblich Heinrich Lübke auf ein gleich losgehendes Pferderennen gefreut. Und da der damalige Bundespräsident damals in England zu Besuch war, soll er seine Freude eben auf Englisch ausgedrückt haben - oder was er dafür hielt. Manche Quellen behaupten zwar, Lübke habe den berühmten Satz nie gesagt - trotzdem hat er Eingang gefunden in den Zitateschatz, und das ist auch gut so.

Denn wer von der Warte der besonders staden Zeit zwischen den Jahren, also zwischen Weihnachten und Neujahr, auf die Agenda der kommenden Wochen schaut, kann sich Lübke - zumindest sinngemäß - nur anschließen. Nachdem die Weihnachts- und Nachweihnachtszeit zumindest im Landkreis an Attraktionen, Veranstaltungen und sonstigen Ereignissen eher wenig geboten haben - sogar die Silvestervandalen haben sich zurückgehalten, wahrscheinlich war es zu kalt - goes it im neuen Jahr equal loose und zwar so richtig.

In nahezu jeder Gemeinde gibt es nun wieder die traditionellen Neujahrsempfänge, den Anfang machen die Kraillinger, dicht gefolgt von den Wörthseern. Und da man natürlich auch andernorts das neue Jahr feiern will, solange es noch frisch ist, wird das dort auch ausgiebig gemacht. Kaum eine Gemeinde, wo man in den kommenden Wochen nicht ganz offiziell auf 2017 anstößt. Und damit nicht genug, neben den klassischen Neujahrsempfängen gibt es auch noch einige Veranstaltungen zum Jahresbeginn, die dem einen oder anderen nur ein respektvolles "ich will da rein" entlocken. So hat die Kreis-CSU Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen geladen, zu den Empfängen der Ortsverbände kommen unter anderem der Europaabgeordnete Manfred Weber sowie der ehemalige bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu. Es sieht so aus, als hätten sich die Christsozialen bei der Planung ihrer Neujahrsveranstaltung dem Motto verschrieben, das einem anderen, des Englischen angeblich durchaus mächtigen Politiker in den Mund gelegt wurde: "No one can reach me the water."

© SZ vom 03.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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