Die Zeiten, in denen man Besuch daheim mit einem riesigen Flachbildschirm an der Wohnzimmer-Wand beeindrucken konnte, sind ja längst vorbei; und dass man das ganze vernetzte Entertainment-Klimbim mittels einer App auf dem Handy bedienen kann, ist auch nicht mehr neu. Schwierig also, angesichts der allgegenwärtigen Hightech-Manie eine gewisse Individualität ins Home Cinema zu bringen, das früher mal Fernsehzimmer hieß. Nun eröffnet sich aber eine ungeahnte Möglichkeit: Was passt besser in ein Heimkino als original Kino-Gestühl?
Dieses bietet nun Matthias Helwig an, weil er sein Breitwand-Kino in Starnberg modernisiert: die alten Kinosessel müssen raus, auch Bodenbelag und Wandbespannungen werden erneuert. 285 blaue Sessel werden ausgemustert; mag schon sein, dass der eine oder andere ein bisschen angegrabbelt ist oder ein Brandloch hat. Aber für 25 Euro ist so ein Kinostuhl ein echte Schnäppchen, und Helwig verspricht sogar Mengenrabatt.
Wer will, kann an den Sonntagen, 5. Juni, oder 12. Juni, sein Gestühl sogar selbst abschrauben. Dann nur noch eine Holzplatte druntermontiert, damit der Kinosessel daheim nicht umfällt, und schon ist die Möblierung perfekt. Wer einen Sessel bestellen will: Einfach eine E-Mail an starnberg@breitwand.com. Wenn er Glück hat, bekommt er seinen Lieblingsplatz in - sagen wir mal, Reihe 8. Auch daheim soll es ja ab und zu großes Kino, sprich Dramen oder Komödien, geben. Mitte Juni schließt Helwig das Starnberger Kino für vier Tage, weil dann die neuen Sessel - sie sind rot und violett - montiert werden.
Übrigens: Helwig ist ja auch Gemeinderat in Gilching, ja richtig, dem Ort des unseligen Stühlestreits bei der Möblierung des neuen Rathauses. Wie gut, dass er das Gestühl nicht einfach der Gemeinde gespendet hat. 285 Stühle à 25 Euro macht gerade mal 7125 schlappe Euro. Zu billig für Gilching.