Mitten in Starnberg:Grillunfälle aller Art

Wenn es Sommer wird im Landkreis, schreitet der Mensch, zumal der männliche, gern zum Grill. Kann das gutgehen?

Von Alexander Kappen

Das Wetter im Fünfseenland ist ja nicht schlecht im Moment. Wurde ja auch Zeit, nachdem wochenlang die Temperaturen auf Sparflamme züngelten und sich die Sonne nur unregelmäßig aus der Deckung wagte. Also nicht unbedingt die besten Voraussetzungen zum Grillen, das hierzulande im Ranking der beliebtesten Freizeitbeschäftigung neben Autowaschen, Bundesligaschauen und Mit-den-Nachbarn-Streiten ganz oben angesiedelt ist. Sobald sich einmal die Wolkendecke öffnet und auch nur ein kleines barbecuegerechtes Zeitfenster bietet, heißt es schnell sein - und dann wird's gefährlich, wie der Johanniter-Regionalverband Oberbayern in einer Mitteilung warnt.

Wenn es einigen nämlich nicht hurtig genug gehen kann und "besonders Hungrige das Fleisch mit den Händen statt der Grillzange vom Rost nehmen, können schwere Brandblasen entstehen", wissen die Johanniter. Aha. Stellt sich die Frage, ob es womöglich auch ungesund ist, wenn man beim hektischen Aufräumen unter Zeitdruck - die nächste Regenfront kommt bestimmt - die glühenden Kohlen mit den bloßen Händen aus dem Grill räumt? Richtig schaurig wird's übrigens, wenn man sich das Foto ansieht, das besagter Pressemitteilung unter dem Dateinamen "Grillunfall" beigefügt ist. Auf den ersten Blick sieht es recht harmlos aus: Ein Rost, Bratwürste und Fleisch, das ebenso vorbildlich wie fachgerecht mit einer Zange und nicht mit der Hand gewendet wird. Man fragt sich gerade, wo hier bitte schön ein Grillunfall zu sehen sein soll - und dann springt einem das entscheidende Detail ins Auge. Auf dem Rost liegen doch tatsächlich auch: Paprika und Zucchini. Gemüse! Hasenfutter auf einem Grill! Das ist mit "Unfall" noch nett umschrieben.

© SZ vom 08.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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