Mitten in Starnberg:Eine Stunde Kurzurlaub

Das Steininger Grundstück direkt am See verschafft Momente des Glücks - wenn auch nur für eine Mittagspause

Von Manuela Warkocz

Lust auf einen Kurzurlaub und gerade mal eine Stunde Mittagspause? Kein Problem. Das genügt für eine Auszeit in Starnberg. Selbst bei schönstem Badewetter ist das "Steininger-Grundstück" unter der Woche immer noch eine Oase. Durch eine unscheinbare Tür in einer Hecke betritt man das weitläufige Gelände. Sanft abfallende Wiesen, durch die sich ein Weg schlängelt, schattige, alte Bäume, unten blinkt der See. Was für ein Geschenk, das der Stadt da vormals in den Schoß fiel. Hier geht es beschaulich zu. Zwei Bikini-Grazien sorgen sich um ihre Rundum-Bräune, drehen gleichzeitig ihre Kehrseiten der Mittagssonne entgegen. Bewacht von einem riesigen aufblasbaren Einhorn mit goldenen Flügeln. Auf dem Steg setzen sich zwei tätowierte schöne Jungs in Szene, köpfen ins Wasser. Die "Starnberg" zieht vorbei, wirft sanfte Wellen ans Kiesufer. Einheimische kommen mit Radl und Rucksack oder einfach rasch mit ihrer Badehose im Handtuch vorbei. Und es gibt die, die von Mai bis Oktober immer da sind. Die Klappliege und Sonnenschirm mitbringen, genau wissen, wie viel Grad das Wasser an diesem Tag hat und sich gegenseitig freundlich grüßen, bevor sie sich ihrem Buch zuwenden oder in der Sonne dösen. Als sich drei junge Frauen vor der Seekulisse gegenseitig um die Wette fotografieren und dazu laute Musik vom Handy abspielen, ist der Mittagsfrieden kurz gestört. Vom Steg schießen missbilligende Blicke und deutliche Hinweise, dass hier kein Remmidemmi erwünscht ist. Die Drei reagieren prompt. Man entspannt sich wieder am "Steininger". Wie es am Nachmittags weitergeht? Keine Ahnung. Mittagspause vorbei.

© SZ vom 18.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: