Es soll ja vorkommen, dass der Mensch sich eines Tages mit Dingen konfrontiert sieht, die er absolut nicht versteht. Die Rede ist hier nicht von der mittlerweile im Netz berühmt gewordenen Anleitung für den Zusammenbau eines neuen Blumenschemels, die da unter anderem folgendes empfiehlt: "Mit einer anderen Hand nehmen Sie den Mire und befestigen den Mire in der Mitte, weil Sie mit der anderen Hand den Mire in die Mitte eindrücken. In der Mitte ist dazu ein Ausschleif. Mire passt exakt in den Ausschleif." Nein.
Das braucht es auch nicht, weil das Alltagsleben auch ohne Blumenschemel immer komplizierter wird. Zum Beispiel, wenn es um den neuen Personalausweis geht. Wer es nicht weiß: Mit dem neuen Dokument kann man nicht nur bei der nächsten Polizeikontrolle beweisen, dass man der ist, der man vorgibt zu sein. Sondern eben auch im Internet. Sämtliche Behördengänge und Anfragen könnten auf diese Weise bequem und sicher erledigt werden, wird die Onlinefunktion angepriesen. Sicher vor allem deswegen, weil die Daten korrekt übermittelt würden. Ohne Tippfehler. Und das jederzeit. Das ist freilich fein, vor allem für die Verwaltungsangestellten selbst, die ganze Tage damit verbringen, Menschen am Telefon die Öffnungszeiten des Passamtes zu erklären. Das alles wird bald ein Ende haben.
In Seefeld übrigens ist das bereits Realität. Nix geht da mehr. Zumindest nicht am Telefon. Die Leitungen sind tot, zum wiederholten Male. Ob sich das noch mal ändert, ist unklar. Denn die Telekom hat bislang noch keinen Techniker zum Reparieren geschickt. Ganz ehrlich: Das ist auch nicht mehr nötig. Das Internet funktioniert ja. Einwandfrei. Und das reicht ja jetzt für jedes amtliche Anliegen. Auch wenn das noch nicht jeder verstehen kann. Nicht mal in Seefeld.