Es gibt Tage, an denen mag man nicht so recht aus dem Bett. Trotz acht Stunden Schlafs will die Müdigkeit nicht weichen. Selbst eine eiskalte Dusche und eine Kanne schwarzen Kaffees bringen den Kreislauf nicht in Schwung. Gefühlt halbtot setzt man sich ins Auto und hofft, ohne Sekundenschlaf und sonstigen Unbill gesund am Arbeitsplatz anzukommen. Auch wenn das nicht einfach ist - schon gar nicht an einem Tag wie dem Donnerstag, für den die Polizei einen wahren Blitzermarathon angekündigt hat.
Doch manchmal geschehen kleine Wunder. Einige Autofahrer, die an diesem Donnerstagmorgen zwischen Andechs und Landstetten unterwegs waren, ist so ein kleines Wunder zuteil geworden - in Gestalt von rot-weißen Hütchen. Gut, Hütchen sagt der Fachmann dazu nicht. Sondern eher Pylonen. Aber egal: Diese Kunststoffdinger markierten jedenfalls fein säuberlich den rechten wie linken Straßenrand. Aufgestellt waren sie zumindest so weit in die Fahrbahn hinein, dass Autofahrer kleine Ausweichmanöver starten mussten, um sie nicht umzufahren.
Was für ein herrlicher Spaß, vor allem bei Gegenverkehr! Da wird dann Adrenalin in Mengen ausgeschüttet. Und plötzlich ist man hellwach! Endlich. Zu verdanken ist das nur den Hütchen - und dem Vordermann, der sich angesichts des rot-weißen Hindernisparcours' nicht mehr traut, 100 Stundenkilometer zu fahren und seine Geschwindigkeit auf 50 drosselt. Während man also munter und lautstark vor sich hinschimpft, taucht kurz vor Landstetten tatsächlich eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 auf - warum, weiß niemand. Nicht mal das Straßenbauamt Weilheim. Auch die Existenz der Hütchen kann sich dort niemand erklären. Egal, für manch' einen erweisen sie sich als Segen - und zwar just in Perchting. Denn dort wartete die Polizei schon sehnsüchtig auf Raser. Doch Pech, selbst die bekanntesten Verkehrssünder der Gegend fuhren um diese Zeit plötzlich langsam. Es könnten ja wieder rot-weiße Hütchen auftauchen. Und Vordermänner.