Waren Sie schon einmal in Gauting unterwegs? Gemeint ist nicht vor zehn Jahren und auch nicht vor einem Jahr, sondern aktuell? Nun, wer nach Gauting überhaupt reingekommen ist, der steht wahrscheinlich noch immer irgendwo im Stau. Denn in ganz Gauting wird gebaut, gegraben und geteert. Kaum eine Straße, die nicht aufgerissen ist.
Die Bahnhofstraße ist morgens und abends derart verstopft, dass der Stau vom Hauptplatz bis zum Pippinplatz reicht. Und das Tragische daran ist: Aus der Kolonie gibt es keinen anderen Weg hinaus. Man landet immer auf der Bahnhofstraße. Dort ist jetzt auch noch mehr los als sonst, weil die Grubmühlerfeldstraße gesperrt ist und alles umgeleitet wird. Müßig zu fragen, wohin? Natürlich über die Bahnhofstraße. Darum gibt es dort seit Wochen auch noch eine dritte Ampel. Drei Ampeln auf einer Strecke, die nicht länger ist als höchstens einen Kilometer: Das muss man sich mal geben. Kein Wunder, dass man steht, steht und noch mal steht.
Hinzu kommen auch noch die Arbeiten an der Münchner Straße, die sich schon seit Sommer hinziehen. Wer mit dem Auto von Gauting nach Krailling will, kann getrost mindestens eine Viertelstunde mehr einplanen. Denn jetzt geht das große Gekurve los: Links, rechts, links, rechts über den Buchendorfer Berg, bis man endlich wieder auf der Straße in Richtung Krailling landet.
Wer schwache Nerven hat und obendrein die Umwelt schonen will, der sollte am besten gleich in die S-Bahn springen. Da kann man morgens entspannt die Zeitung lesen, während sich die anderen in ihren Autos die Haare raufen. In Gauting selbst lohnt sich das Autofahren ja momentan ohnehin nicht: Da ist zu Fuß gehen angesagt oder aufs Rad steigen. Denn das spart viel, viel Zeit.