Mitten in Gauting:Fußballfest in der Pandemie

Eine Horde Kids kickt, als gäb's kein Morgen. Von wegen. Wer da ins Training will, muss sich wieder extra testen lassen

Von Carolin Fries

Es ist kompliziert. Wenn der Zehnjährige, der morgens um acht einen Corona-Schnelltest unter Aufsicht im Klassenzimmer macht, am Nachmittag mit Gleichaltrigen - ebenfalls am gleichen Tag oder am Vortag getestet - ins Stadion zum Fußballtraining will, braucht er einen neuen negativen Corona-Test. Der Selbsttest vom Morgen gilt nicht, ein PCR- oder Schnelltest muss es sein. Training ist zweimal in der Woche. Das sind die neuen Regeln. Die Woche zuvor mussten die Trainer stets einen gültigen Testnachweis in der Tasche haben. Kicken die Kids fröhlich in der Siedlung rum oder treffen sich am Spielplatz, brauchen sie keine Tests.

Nun wollte die Gautinger E-Jugend aber endlich mal wieder richtig Fußball spielen. Weshalb für Samstag der Vormittag geblockt wurde. Treffpunkt Trainingsplatz: Zwei Ärztinnen standen bereit, um die testwilligen Kinder abzustreichen und die Ergebnisse zu dokumentieren. Die Sonne trocknete unterdessen die letzten Regentropfen vom Rasenplatz. Und dann hat eine Horde Kinder Fußball gespielt, als gäbe es kein Morgen. Mit Torjubel und Fouls, Meckern und Loben. Ein Fest der Freude. Spaziergänger auf dem Weg in das Leutstettener Moos blieben andächtig stehen: Sollte die Pandemie denn schon überstanden sein?

Leider nicht. Zum nächsten Training wird wohl nur kommen können, wer den Zusatztest zwischendurch zeitlich und organisatorisch auf die Reihe kriegt. Alle anderen gehen auf den Spielplatz. Oder es gibt wieder eine neue Regel.

© SZ vom 17.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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