Mitten in Garatshausen:Namen gesucht

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Der Feldafinger Ortsteil hat zwar eine neue Dorfkapelle, aber was dem Kulturverein noch fehlt, sind Zuschüsse und ein passender Name für den Vorplatz.

Von Otto Fritscher

Mit Zusagen ist das ja so eine Sache. Der eine hat sie so in Erinnerung, und der andere wiederum ganz anders. Mal geht es um eine Verabredung, die einer verschwitzt, mal ums liebe Geld. So wie zurzeit im kleinen Garatshausen, jenem Feldafinger Ortsteil, der an Tutzing grenzt. Dort gibt es einen rührigen Kulturverein, der sich um den Neubau der Dorfkapelle verdient gemacht hat. Die Einweihung war im vergangenen Jahr, und auch ein Teil des Vorplatzes ist schon schön gestaltet. Aber eben nur ein Teil. Die ursprünglichen Pläne des Landschaftsarchitekten sahen vor, die Bushaltestelle zu verlegen, Blumenkübel aufzustellen und vielleicht sogar einen Fahnenmasten aufzurichten, also einen richtigen kleinen Dorfplatz anzulegen. Doch das kostet alles natürlich Geld. 30 000 Euro soll der Bürgermeister mal dafür zugesagt haben, und nun hat die Gemeinde Feldafing erst 20 000 Euro übernommen, 8000 Euro hat der Kulturverein dazugebuttert.

Doch damit ist es nicht getan. Der Kulturverein hat sich noch mal an die Gemeinde gewandt und um einen Nachschlag gebeten. Einen, der allerdings für heftiges Schlucken sorgt, es soll sich um einen Batzen von 30 000 bis 40 000 Euro handeln. Und vorsichtshalber haben sich die Garatshauser gleich über mehrere Kanäle an die Gemeinde gewandt. Denn in der Vergangenheit war es ja so, dass die selbst ernannte Gestaltungsmehrheit aus CSU, Grünen und AUF beinahe prinzipiell gegen alles war, was Bürgermeister Bernhard Sontheim (Bürgergruppe) befürwortete. Und ob der Friede, der vor dem Hintergrund des Klinikstreits erzielt wurde, auf Dauer hält, muss sich noch zeigen.

So oder so - man hofft in Garatshausen, an einen erklecklichen Zuschuss zu kommen. Schließlich, so sagt man, habe die Gemeinde Feldafing für die Gestaltung ihres neuen Rathausvorplatzes einen Millionenbetrag in die Hand genommen. Da sollten doch für einen kleinen, unbedeutenden Ortsteil ein paar Zehntausend Euro drin sein.

Keine Kosten verursachen würde hingegen ein anderer Vorschlag: eine Art Namenswettbewerb für den Vorplatz des schmucken Kircherls auszuloben. In Garatshausen kursieren schon Vorschläge wie "Hofmarksplatz" - schließlich war das Dorf vormals eine Hofmark - oder so prosaische Namen wie Kapellenplatz oder "Am Maibaum", der natürlich auch dort seinen Platz findet. Das kostet nichts, außer ein bisschen Phantasie.

© SZ vom 07.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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