Mitten in Feldafing:Neu, aber unbeliebt

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Vor dem Rathaus gibt es einen schönen neuen Platz, der auch eine Menge Geld gekostet hat. Aber niemand will dort feiern

Von OTTO FRITSCHER

Es ist wirklich ein rasend schöner Platz geworden, der vor dem neuen Feldafinger Rathaus. Ein großes Vorfeld mit einem Pflasterbelag, auf dem ein paar Granitblöcke herumliegen, damit man nicht direkt vor dem Eingang des Rathauses oder dem Café Max II. parken. Sogar Bürgermeister Bernhard Sontheim muss ein paar Schritte zu Fuß gehen zum Eingang der Traditionsbaus, der einst für Sisi gebaute worden ist. Klar, dass so einem historisches Gebäude auch ein entsprechend glamouröses Umfeld gut zu Gesicht stehen würde. Doch, wie gesagt, daran hapert es noch. Ursprünglich waren Rosenrabatten vorgesehen, wie auf der Roseninsel, das hatten die Gemeinderäte aber abgelehnt, mit der weitsichtigen Begründung, die Rabatten seien bei Festen im Weg, wenn man Bude, Bänke und Tische aufstellen will. Und transportable Rosenrabatten, das war dann doch zu seltsam. Also lieber eine hübsche graue Fläche, die so "urban" ist wie der Starnberger Kirchplatz.

Nun soll der Bahnhofsplatz mit Leben gefüllt werden, schließlich wird er immer wieder als "neue Mitte Feldafings" gepriesen. Zur Mitte gehört das Einkaufen, zum Einkaufen gehört im Dorf der samstägliche Wochenmarkt, der bislang auf dem Kirchplatz stattfindet. Doch wie man hört, wollen die Händler nicht so recht weg, von ihrem angestammten Platz, auch wenn es dort ein bisschen enger zugeht, und die umgebenden Häuser den Charme des spröden Betons ausstrahlen. Immerhin, die Kirche ist da. Und dann ist da noch der Christkindlmarkt. Den hätten manche gerne auch vors Rathaus verlegt, doch die Budenbetreiber, von den örtlichen Vereinen besetzt, wollen nicht. Droht jetzt in Feldafing ein Streit wie in Herrsching, wo es über den Veranstaltungsort für den Weihnachtsmarkt gar einen Bürgerentscheid gab? Mit Bürgerentscheiden hat man in Feldafing ja inzwischen Routine. Nur sollte, im Falle des Falls, der Stimmzettel keine Fehler aufweisen, und den Wochenmarkt mit dem Weihnachtsmarkt verwechseln, oder so.

© SZ vom 09.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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