Mitten in Diessen:Vom Pech verfolgt

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Ein Dießener wird gleich zwei Mal innerhalb von einer Stunde in Unfälle verstrickt

Kolumne von Astrid Becker

Es gibt Tage, die sind einfach nicht für einen gemacht. Und die Rede ist keineswegs von der berühmten schwarzen Katze, die einem von links nach rechts über den Weg läuft, und Unbill verheißt, wie der Volksmund meint. Das arme Tier kann schließlich auch nichts dafür, dass es ein schwarzes Fell trägt, was bei so einer Hitze ohnehin kaum angenehm sein dürfte.

Vielleicht ist also nicht die schwarze Katze, sondern es sind eher die Temperaturen daran schuld, dass die Konzentrationsfähigkeit leidet - wer kriegt da nachts noch ein Auge zu, wenn gefühlt tausend Mücken um einen herum surren, der Schweiß herunterläuft und sich das nasse Handtuch, zu Kühlzwecken auf den Leib gelegt, binnen kürzester Zeit in einen Saunawickel verwandelt?

So oder so ähnlich haben das wohl die Dießener Polizeibeamten gesehen, die am Montag Herz bewiesen haben. Nicht mit einer schwarzen Katze wohlgemerkt, sondern mit einem Dießener. Der gute Mann hatte sich am Vormittag auf sein Motorrad geschwungen und war durch Riederau gefahren. Das hätte er besser sein lassen. Denn fast wäre dem Mann ein 13 Jahre alter Bub direkt vor die Maschine geradelt. Der Junge hatte den Motorradfahrer wohl übersehen. Der jedenfalls stieg ordentlich auf die Bremse und stürzte mit seiner Maschine. Dabei zog er sich nicht nur Schürfwunden und einige Prellungen an Armen und Beinen zu, sondern laut Polizei auch einen Schaden an seinem Fahrzeug von etwa 500 Euro.

Etwa ein Stunde später war der verletzte Mann auf sein Auto umgestiegen und zu einem Supermarkt gefahren. Als er dort ausparkte, schätzte er den Wendekreis seines Wagens falsch ein und prallte gegen ein parkendes Auto. Diesmal verletzte er sich dabei wenigstens nicht, allerdings entstand ein Schaden von 2000 Euro. Angesichts von so viel Pech zeigten die Polizisten bei der Aufnahme dieses zweiten Unfalls Einsehen: Sie verwarnten den armen Mann nur mündlich und sahen von weiteren Sanktionen ab.

Der Dießener allerdings ist eh' gestraft genug. Prellungen können bekanntlich schmerzhaft sein und eine Weile andauern. Was aber helfen soll, sind eiskalte Wickel. Aber Achtung: regelmäßig wechseln. Das bringt einen zwar auch um den Schlaf, aber nur kurz. Denn schon bald, in der zweiten oder dritten Nacht, wäre Wärme besser. Die einer schnurrenden Katze zum Beispiel. Die darf übrigens dann auch gern schwarz sein.

© SZ vom 01.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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