Gelb-schwarz gestreifte Oberteile sind in der Insektenwelt ungefähr gleichzusetzen mit blauen Jeans unter Menschen: Sie sind ein schlechtes Merkmal, wenn es darum geht, einen von vielen zu unterscheiden. Wer sich mit einer nur aus Chats bekannten Person zu einem Treffen am Bahnhof verabredet und die Hilfestellung "Ich bin der mit den blauen Jeans" bekommt, dessen Suche wird wohl länger dauern. Ebenso wenig weiß mancher Laie beim Anblick eines gelb-schwarz gestreiften Insekts, ob er nun eine Biene, Wespe oder Schwebfliege vor sich hat. Nicht umsonst erfreuen sich entsprechende Erklärbildchen im Internet jedes Jahr wieder großer Beliebtheit. Recht zielsicher bestimmen jedoch auch Nicht-Fachleute meist die Hummel: kurze Flügel, dick und brummt, klarer Fall. Aber Achtung! Hummel ist nicht gleich Hummel, ganze 41 verschiedene Arten gibt es von ihr in Deutschland, 13 davon stehen in Bayern auf der Roten Liste.
Deshalb gibt es nun - wie schon in den Vorjahren - wieder das Hummeltelefon des Bundes Naturschutz. Nein, unter der Nummer 0151/18460163 erreicht man keinen gefährdeten Brummer. Auch dient es nicht der besseren Vernetzung von Ackerhummeln mit Steinhummeln oder von Baumhummeln mit Gartenhummeln, die sich so über die besten lokalen Blütenspots austauschen könnten. Dafür warten am anderen Ende der Leitung Experten, die Interessierten verraten, welche Hummelart sie vor sich haben. Dafür muss nur ein Bild der Hummel und die Postleitzahl des Fundorts an oben genannte Nummer oder per Mail an hummelfund@ifbi.net gesendet werden. Die Sichtungen werden dann in eine interaktive Karte eingetragen und sollen zum Artenschutz beitragen. Vergangenes Jahr gingen so mehr als 6900 Fotos aus Bayern ein. Die Aktion läuft bis 21. Juni.