Mitten in der Region:Home Shooting

Erstaunlich, welche Sportarten daheim möglich sind

Kolumne von Iris Hilberth

Die schwierigsten Monate der Saison haben Sportler schon eine Weile hinter sich. Das war im Frühjahr, als nichts anderes ging als Joggen und Radfahren. War schon öd. Mittlerweile haben die meisten ihren Trainingsbetrieb coronakonform wieder aufgenommen. Die Angst vor verseuchten Reckstangen ist merklich geschwunden, der Zweikampf fast schon so wie früher. Mit durchlüfteten Hallen und reduzierten Teams geht es schon. Ganz schnell kann sich das aber wieder ändern, die steigenden Infektionszahlen können auch ganz schnell bedeuten, dass es wieder heißt: Ab nach Hause, Quarantäne! Unzählige Bürger sind auf einmal wieder davon betroffen. Und was dann? Wo doch der Trainingszustand gerade wieder einigermaßen akzeptabel und die Corona-Wampe geschrumpft waren.

Manche Leistungssportler haben es uns während des Lockdowns vorgemacht, dass neben dem langweiligen Hanteltraining, Verrenkungen zum VHS-Live-Stream der Yoga-Kursleiterin oder Gehopse nach Anleitung von Youtube-Vorturnern unsere Wohnung ganz andere Sportmöglichkeiten bietet. Der Indycar-Fahrer Tony Kanaan aus Brasilien hatte in seinem Ankleidezimmer ein Cockpit eines Rennwagens nachgebaut und fuhr zwischen Shirts und Hosen virtuelle Rennen.

Dass es im Homeoffice keine Grenzen gibt ist klar, seit Jan Frodeno einen Ironman-Triathlon zu Hause absolvierte. Das sind 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Nun erreichte die Redaktion aber eine Pressemitteilung, die all das übertrifft: Ein Vereins-Schütze meldet die Ergebnisse des Homeoffice-Wettbewerbs des Deutschen Schützenbunds. Und zwar an Luftgewehr und Luftpistole, mit und ohne Auflage. Mal sehen, wann sich die ersten Hammerwerfer von zu Hause melden und ihre Jahresbestleistungen bekannt geben.

© SZ vom 28.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: