Mitten in Andechs:Vor KliniGum bis Fernmeldafing

Lesezeit: 1 min

Landrat Karl Roth hat den Bürgermeistern Bernhard Sontheim, Rupert Monn und Wolfram Gum (nicht im Bild) besondere Geschenke mitgebracht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Warum es Bürgermeister im Landkreis so gar nicht leicht haben

Kolumne von Astrid Becker

So ein Bürgermeister hat es nicht leicht. Man denke einfach mal an Wolfram Gum. Gefühlte 100 Jahre ist er schon im Amt - und ausgerechnet fast am Ende seiner Laufbahn kriegt er eine saftige Rechnung serviert, mit der er nicht rechnen konnte. Nein, die Rede ist nicht von den Millionenverlusten, die seine Klinik Seefeld in den vergangenen Jahren gemacht hat und von denen er so gar nichts wissen konnte. Vielmehr sind es die Folgen des Ganzen. Zum Beispiel hat Landrat Karl Roth eiskalt beim diesjährigen Schlachtschüsselessen im Klostergasthof in Andechs behauptet, seine Leute hätten im Bauhof Seefeld ein Werbeschild entdeckt, das den Namen verrät, den sich Gum für das Krankenhaus nach der Verschmelzung mit dem Starnberger Klinikum ausgedacht hat: "KliniGum". Das Schild hatte Roth vorsorglich an diesem Abend mal dabei.

Aber Bernhard Sontheim ging es auch nicht viel besser. Anders als im vergangenen Jahr bekam der Feldafinger Rathauschef diesmal keine Fahne, um sie sich gleich wieder klauen zu lassen. Sondern ein Schild für den neuen Ortsteil, der schon bald, nach dem Abzug der Bundeswehr auf dem Kasernengelände, in Sontheims Gemeinde entstehen wird: "Fernmeldafing". Da kann man nur noch voller Mitleid sein. Denn Roth traut dem Sontheim offenbar nicht mal mehr zu, sich selbst etwas fürs Marketing seiner Gemeinde einfallen zu lassen.

Übrigens: Wo das Schild am Ende des Abends geblieben ist, ist ungewiss. Möglicherweise hat es Bergs Bürgermeister Rupert Monn wieder stibitzt und fordert heuer noch mehr Putenbraten und Bier von Sontheim als Auslöse. Vielleicht aber hat es auch Herrschings Bürgermeister Christian Schiller für den nächsten Sommer eingesteckt. Weil es mit dem BTI gegen die Mücken nichts geworden ist. Da muss man schon zu kreativen Lösungen für schwerwiegende Probleme greifen. Sogar als Bürgermeister.

© SZ vom 05.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: