Mitten in Andechs:Gefahr am Maibaum 

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Steinmauer, die den Sockel des Baums gegen den dahinterliegenden Hang abstützt, birgt Risiken

Von Ute Pröttel

Nun ist die neue Erlinger Ortsmitte gerade mal ein Jahr alt, da droht wieder Unbill: Absturzgefahr am Erlinger Maibaum! Nicht etwa für Kletterfritzen, die den 35 Meter hohen weiß-blauen Prachtbaum erklimmen wollen. Nein, die Absturzgefahr besteht an der Steinmauer, die den Sockel des Maibaums gegen den dahinterliegenden Hang abgrenzt. So bekundet es ein Sicherheitsingenieur.

Dabei war doch gerade alles so schön fertig. Zwei Jahre lang zog sich die Baustelle rund um die Kreuzung hin. So lange gab es auch keinen Maibaum. Umso größer war die Freude, als im Frühjahr endlich ein neuer Baum aufgestellt werden konnte. Mit Böllerschüssen und Blasmusik wurde er gefeiert. Die Kreuzung hübsch bepflanzt, das frisch angesäte Gras leuchtend grün den ganzen Sommer über. Für jeden, der hier in Richtung Kloster abbog, eine Augenweide, weil irgendwie alles, was zu einer malerischen Ortsmitte gehört, an Ort und Stelle ist: Kirche, Brunnen, alte Schmiede und sogar ein römischer Meilenstein. Natürlich auch eine Bushaltestelle und eben ein stolzer Maibaum. Alles eingebetet in eine hügelige Landschaft. Und nun dies: Zu hoch und zu steil ist die Steinmauer, die sich hinter dem Sockel halbrund gegen den Hang Richtung Kirche zieht. Ein Sicherheitsrisiko, das so nicht stehen bleiben darf. Eine Absturzsicherung muss her. Da hilft auch kein Kopfschütteln. Zur Diskussion steht, ob es nun eine Hecke sein soll, die vor dem Absturz bewahrt, oder ein Geländer. Letzteres wahlweise aus Metall oder Holz. Im Fall der Hecke aber bitte keine Eiben, die nahe Bushaltestelle wird schließlich auch von Kindern frequentiert, und Eiben sind bekanntlich giftig. Das Geländer in Metall käme zwar ganz filigran daher, ist aber teuer. Wesentlich günstiger wäre da ein Holzgeländer. Die Burschenschaft würde es sich umklappbar wünschen, damit auch künftig der Maibaum ohne Einschränkung aufgestellt werden kann. Eine Diskussion, die Stefan Dorn von der Andechser CSU in Rage versetzt. Er schlägt eine radikale Lösung vor: Wenn die Steinmauer ein solches Risiko darstellt, dann weg mit ihr. Den Hang abflachen und mit Bodendeckern bepflanzen. Oder notfalls alles begrünen. Wenn dafür nicht wieder eine Bauleitplanung nötig wird?

© SZ vom 21.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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