Mitten in Andechs:Erlinger Volkssport

In dem Andechser Ortsteil kann der motorisierte Mensch noch Abenteuer erleben. Zum Beispiel an der neuen Verkehrsinsel

Von Astrid Becker

In Andechs werden gern weise Entscheidungen getroffen. Und auch immer welche, die Bürger wie Unternehmer gleichermaßen begeistern. Die Molkerei Scheitz zum Beispiel. Die Firma wollte einen Hundertwasserturm bauen. Diese Pläne hat der Gemeinderat abgelehnt. Ja, zum Glück! Was das nur alles wieder gekostet hätte! Diese Investition kann sich die Molkerei nun sparen und in einen begrünten Wall mit heimischen Kräutern stecken. Das ist toll und freut die Erlinger.

Glücklich sind die Bürger ja im Moment auch über die Herrschinger Straße. Weil die so schön saniert wurde. Und weil es bald auch noch einen neuen Bürgersteig geben soll, der kaum aus Steuern, sondern mehr mit Geld finanziert werden soll, das die Anlieger sonst für anderen Unsinn ausgegeben hätten. Zum Beispiel, um an der Rallye Paris-Dakar teilzunehmen. Reine Geldverschwendung, wenn man in Erling wohnt.

Denn so weit muss man nicht reisen, um Abenteuer auf der Straße zu erleben. Es reicht völlig, sich auf die Ortsdurchfahrt von Erling zu begeben und direkt auf die neue Verkehrsinsel zuzufahren. Diese ist so ungewöhnlich breit, dass der eine oder andere sie gar nicht verfehlen kann - wie die vielen Spuren am Randstein der Insel ja auch zeigen. Trotzdem hängt neuerdings ein Transparent mitten im Ort, direkt an der Kreuzung: "Reif(en) für d' Insel" steht da. Was für eine tolle Werbung für den neuen Erlinger Volkssport! Das kann nur einem wirklich begeisterten Bürger einfallen.

© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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