Mitten im Landkreis:Schlanke Wahrzeichen

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Es gibt eine neue Sehenswürdigkeit, die man auch von München aus sieht: die Berger Windräder

Von wolfgang prochaska

Der Landkreis Starnberg besitzt viele Sehenswürdigkeiten. Die schönen Schlösser in Seefeld und Garatshausen etwa und natürlich das Anwesen in Berg; dazu das Kloster Andechs mit dem Heiligen Berg und auch die vielen Prominenten. Möglicherweise werden diese nicht unter Sehenswürdigkeiten gehandelt, das mag sein. Man müsste mal den Tourismusverband zu diesem besonderen Thema fragen.

In letzter Zeit sind aber neue Sehenswürdigkeiten dazugekommen. Da wäre die Weßlinger Umfahrung, die zwar noch nicht fertig ist, die aber jetzt schon viele Neugierige anzieht. Ja, man kann es nicht anders sagen: Sie ist ein Publikumsmagnet. Ganz egal, was die Wörthseer zu dieser einmaligen Straße sagen. Man weiß ja: Nachbarn sind immer schwierig. Und weil wir schon bei Projekten des Straßenbaus sind, muss natürlich auch ein Kreisverkehr erwähnt werden, der allein schon durch seine olympisch-schnelle Bauzeit eine Lieblingsstelle der Autofahrer auf ihrer Fahrt ins erhoffte Ziel ist: der Kreisverkehr an der ehemaligen Waldkreuzung. Kenner würden sagen: Er ist sogar Formel-1-fähig. Sofort fällt ihnen die Schikane auf dem Circuit de Spa-Francorchamps ein, die sogenannte Bus-Stop-Schikane, die eine enge Rechts-Links-Kombination darstellt. Der Nachteil all dieser Errungenschaften der Neuzeit ist leider, dass man sie nicht von der Ferne sehen kann. Für Besucher ist es sehr enttäuschend.

Es ist daher den Bergern hoch anzurechnen, dass ihr Sinn für Geschichte noch nicht so verkümmert ist wie im übrigen Landkreis. Sie haben es in fast übermenschlicher Anstrengung geschafft, vier Türme aufzustellen, an denen noch Propeller hängen, die man von fast allen Himmelsrichtungen aus sehen kann. Bravo! Jeder Besuch ist tief beeindruckt, wenn er zum Beispiel vom Münchner Olympiaturm aus diese vier schlanken Türme noch erkennen kann und damit eine wertvolle Orientierungshilfe erhält - ganz ohne Google Maps. Selbst wenn er mit dem Automobil unterwegs ist, braucht er kein Navi. Er muss nur wissen, wo Süden ist oder einfach den Autobahnschildern folgen. Spätestens in Fürstenried öffnet sich auf der Autobahn der Blick - und man sieht die Windräder in ihrer ganzen Pracht.

© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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