Mitten im Fünfseenland:Einer geht, einer kommt

Lesezeit: 1 min

Zwei Sportler aus dem Starnberger Raum sindbei den Wettkämpfen in Rio dabei

Von Peter Haacke

Ach, Olympia: Aus deutscher Sicht sind die 31. Spiele in Brasilien - gemessen am Medaillenspiegel - bislang eine eher unrühmliche Angelegenheit. Daran haben auch die beiden deutschen Luftgewehrschützen Julian Justus aus Hessen und Michael Janker von der FSG Dießen nichts ändern können: Sie verpassten am Montag das Finale in Rio deutlich. Justus, der bei den Spielen 2012 in London immerhin Zwölfter geworden war, kam am Montag mit 622,8 Ringen nur auf Platz 18. Und Teamkollege Janker, der 24-jährige Polizei-Anwärter aus Hofstetten-Hagenheim bei Dießen, musste sich bei seinem Olympia-Debüt mit 620,8 Ringen und Rang 29 unter 50 Startern zufriedengeben. Nach monatelanger Vorbereitung dauerte der Vorrunden-Wettkampf mit jeweils 60 Schuss auf der Olympia-Schießanlage im schönen Deodoro nur wenige Stunden - das war's dann auch schon. Nicht mal das Fernsehen hat darüber berichtet. "Es wäre mehr drin gewesen", befand sein Vater Otto auf SZ-Anfrage. Aber - und da hat Vater Janker vollkommen recht - "es bricht auch nicht die Welt zusammen". Zumal Sohn Michael bis zum Olympia-Ende am 21. August bleiben darf und wohl einmalige Eindrücke mit nach Hause nehmen wird.

Während für Sport-Urlauber Janker also der Käse gegessen ist, haben andere Athleten wie Ferdinand Gerz vom Segler Verein Wörthsee ihren großen Auftritt noch vor sich: Die 470er-Klasse startet diesen Mittwoch mit den ersten beiden von insgesamt zehn Wettfahrten, ARD und ZDF wollen täglich gegen 18 Uhr und 19.30 Uhr berichten - sofern die Winde wehen. Gerz und sein Vorschoter Oliver Szymanski (Berlin) sind auch am Donnerstag und Freitag am Start. Am Samstag ist Pause, die letzten vier Wettfahrten folgen am Sonntag, 13. August, und Montag, 14. August - wenn bis dahin alles gut läuft. Das olympische Segelrevier an der Copacabana soll stellenweise einer Kloake gleichen, in der neben Sperrmüll, Plastik und Exkrementen sogar tote Hunde oder ein menschlicher Arm gesichtet wurden. Die Sportler bangen um ihre Gesundheit. Gut möglich, dass die Medaillenvergabe wegen irgendeines Infektes auf der Toilette entschieden wird. Das Medal-Race um olympisches Edel-Metall findet hoffentlich mit Gerz/Szymanski am Mittwoch, 17. August, statt.

© SZ vom 10.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: