Weihnachten naht, und somit ist die Zeit der Adventsmärkte vorbei. Eigentlich paradox, doch am kommenden, letzten Wochenende vor dem Heiligen Abend haben die meisten Anderes im Sinn, als nochmals gemütlich einen Glühwein zu trinken oder Bratwürste zu vertilgen. Vielleicht herrschte deshalb am vergangenen Wochenende auf den Weihnachtsmärkten im Fünfseenland so ein Gedränge wie sonst am Einkaufssamstag in der Münchner Fußgängerzone. Geradezu kuschelig dörflich ging es in Widdersberg zu, aber auch der Markt im Pöckinger Ortsteil Maising hat sich seinen Charme bewahrt.
Regelrecht kein Durchkommen war beim kleinen Markt am Dietlhofer See, wo Peter Maffay eine Art Ferienheim für benachteiligte Kinder betreibt. Nur am Sonntag hatten dort die Buden geöffnet. Viel Kunsthandwerk, viel Kinderspielzeug, zumeist aus Holz, aber auch Kalender mit malerischen Bildern des Voralpenlandes und Schaffelle gab es zu bewundern und natürlich auch zu kaufen.
Eine Besonderheit auch der Glühwein, der auf mallorquinischem Weißwein, mit Gewürzen verfeinert, basierte. Was sich wohl dadurch erklärt dass Maffays Tabaluga-Stiftung auch auf Mallorca eine Einrichtung für Kinder führt. Ein Getränk, das offenbar bei den Menschen so beliebt war, dass die Tassen ausgingen. Kurz herrschte Ratlosigkeit am Stand, dann kam ein Helfer mit einer Kiste voller Suppenschalen, wie man sie sonst aus Kantinen kennt. Aber auch aus diesem ungewöhnlichen Trinkgefäß schmeckte der Glühwein vorzüglich. Mitten im Gedränge Landrat Karl Roth, aber auch der Meister mit seiner Familie. Maffay macht einen entspannten Eindruck: ein kurzer Plausch hier, ein Selfie mit einem Fan dort. Ein Star zum Anfassen. Dann ist es ihm aber offenbar doch genug und er zieht sich im schön ausgebauten Café an den letzten Tisch zurück. Das war der Maffaysche Adventsmarkt. Weihnachtsmarktgefühle gibt es nur noch in München, auf dem Tollwood etwa. Schade.