Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss eine Menge Vorschriften nach der Straßenverkehrsordnung beachten. Ampeln, Schilder, die anderen Verkehrsteilnehmer. Im Prinzip darf man seine Augen keine Sekunde in eine andere Richtung wenden, man weiß ja nie, welchen Unsinn die anderen anstellen. Insofern würde sich jede Nebentätigkeit im Auto von selbst verbieten. Doch die tägliche Fahrt zur Arbeit und Blicke ins Fahrzeuginnere anderer Autos zeigen, dass bei manchen Zeitgenossen das Lenken des Wagens eher Nebensache ist. Dass nicht nur das Telefonieren am Steuer verboten ist, sondern jede Handynutzung ohne Freisprechanlage, hat sich zum Glück bei vielen herumgesprochen. Macht nur noch jeder Zweite. Jetzt werden manche ausrufen: Ich habe nicht telefoniert, nur nach der Uhrzeit oder der eingegangenen SMS geschaut! Auch verboten. Anrufer wegdrücken? Verboten.
Doch es gibt noch jede Menge, was man am Steuer nebenbei noch so macht. Essen oder trinken. Keine passende Musik im Radio? Dann schieben viele eine CD ein - ganz legal. Allerdings wäre dann bei einem Crash eine Allein- oder Mithaftung möglich. Zigarette anzünden? Erstaunlicherweise erlaubt, obwohl es immer wieder faszinierend ist zu sehen, wie der Fahrer auf der Spur nebenan seine Augen nicht mehr auf die Straße gerichtet hat, sondern auf der Suche nach dem Aschenbecher ist, damit ja keine Asche auf den Sitz fällt.
Erlaubt ist auch: Navi bedienen. Millionen Autofahrer tippen während der Fahrt das Ziel ein, völlig versunken in den kleinen Bildschirm, den heiligen Gral aller Ortsunkundigen und unter 50-Jährigen, die nicht mehr mit Karten aufgewachsen sind. Hörig der Stimme, die aus dem Gerät kommt. Als Nachfolgender sieht man, wie eifrig auf dem Navigationsgerät an der Windschutzscheibe getippt wird. Und dann auf einmal der Worst Case: Das Navi stürzt ab. Nicht die Software, sondern das Gerät. Es fliegt von der Scheibe. Die Folge: abruptes Bremsen. Entweder weil der Fahrer ohne Navi plötzlich desorientiert war, oder das Navi sagte: "Ich habe meine neue Position erreicht."