Manthal:Verfahrene Situation

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Der Handwerkerhof im Manthal lässt sich kaum legalisieren

Von Sabine Bader, Manthal

Die Misere mit dem Handwerkerhof im Berger Ortsteil Manthal wird vom Reden nicht kleiner: Das ist die vereinfachte Erkenntnis, die sich aus der Debatte des Berger Gemeinderats vom Dienstagabend ziehen lässt. Erneut hatten die Gemeinderäte über den Fall von Renate Schall beraten, der das Gebäude neben der örtlichen Gaststätte gehört. Ein Handwerkerhof mit zwölf bis 15 Betrieben ist dort untergebracht, darunter ein Gartenbauer, ein Messebauer und ein Kulissenbauer, ein Maler sowie ein Solartechniker. Bunt zusammengewürfelt sind die Mieter. Laut Schall ändert sich an ihrer der Zusammensetzung auch immer mal das eine oder andere. Jetzt aber sind die Mieter verunsichert, wie die Eigentümerin der SZ erzählt, denn seit einer Weile gibt es ziemlichen Ärger mit dem Landratsamt Starnberg.

Die Kreisbehörde hat nämlich größeres Missstände auf dem Gelände festgestellt und möchte einen Teil der Bauten abbrechen lassen, die zu 90 Prozent ohne Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet stehen. Laut Schall waren sie das früher nicht, die Schutzgrenzen hätten sich mit den Jahrzehnten verschoben. Das allerdings sehen die Behörden anders. Einige Beseitigungsanordnungen hat das Landratsamt darum bereits erlassen. Dass Behörde und Gemeinde Berg die mündlichen Verhandlungen mit Renate Schall als gescheitert ansehen, ist kein Geheimnis. Und so rechnete die Bauwerberin auf der Zuhörerbank bereits damit, dass der Gemeinderat den beantragen vorhabenbezogenen Bebauungsplan ablehnen wird. Auf dieses Art könne man die Bauten nicht legalisieren, wandte Bergs Bürgermeister Rupert Monn in der Sitzung ein.

Monn sprach von einer "schwierigen Angelegenheit" und einer generell "verfahrenen Situation". Gegenüber dem Landratsamt hätte die Eigentümerin bislang zumindest kein Entgegenkommen gezeigt oder schon mal den einen oder anderen Schwarzbau abgebrochen. Auch wenn die Gemeinde der Bauwerberin gerne helfen würde, besteht laut Monn derzeit so gut wie keine Möglichkeit dazu. Landschaftsschutzgebiet, Außenbereich und ein angrenzendes Biotop sprechen dagegen. Das Gelände wegen der Misere aus dem Landschaftsschutz herausnehmen zu lassen, lässt sich aus Sicht der Gemeindeverwaltung schlecht oder gar nicht begründen. Und so blieb den Gemeinderäten am Dienstag nur eines zu tun: Sie lehnten den Antrag der Bauwerberin mit überwiegender Mehrheit ab. Wie es jetzt weiter gehen soll, ist völlig offen.

© SZ vom 21.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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