Landschulheim Kempfenhausen:Tusch für Joshua

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Landrat Karl Roth, Landesschülersprecher Joshua Grasmüller, Schuldirektor Elmar Beyersdörfer und Bergs Bürgermeister Rupert Monn (v. li.) sind froh über die neue Bushaltebucht vor dem Landschulheim Kempfenhausen. (Foto: Arlet Ulfers)

Gymnasiast Grasmüller am Ziel - die Haltebucht ist fertig

Von Sabine Bader, Berg

"Für mich ist es nicht nur eine Bushaltestelle, sondern ein Zeichen dafür, was wir Schüler gemeinsam erreichen können", sagte Landesschülersprecher Joshua Grasmüller am Dienstag bei der Einweihung der neuen Haltebucht vor dem Landschulheim in Kempfenhausen. Dem Gymnasiasten ist es zu verdanken, dass der Weg zu seiner Schule jetzt sicherer ist.

Vor zwei Jahren hatte Grasmüller eine Online-Petition gestartet und damit das ins Stocken geratene Vorhaben wieder ins Rollen gebracht. In kürzester Zeit waren 680 Unterschriften zusammengekommen. Bergs Bürgermeister Rupert Monn drückte es in seiner Rede so aus: Joshua Grasmüller habe mit seiner Petition das Wunder bewirkt, dass die Parteien wieder miteinander geredet hätten. Mit Parteien meinte Monn die Gemeinde Berg und den Zweckverband Bayerischer Landschulheime.

Der Verband hatte es laut Monn zunächst abgelehnt, sich finanziell zu beteiligen, auch wenn es sich dabei lediglich um einen symbolischen Beitrag von zehn bis zwanzig Prozent gehandelt hätte. Die Gemeinde Berg habe mit den Direktoren der Schule stets ein sehr gutes Verhältnis gepflegt, sagte Monn. Die Signale aus München von Verbandsseite seien dem "oft nicht dienlich" gewesen. Doch mittlerweile hat dort die Geschäftsleitung gewechselt. An der Spitze steht nun Gudrun Pflanzl, was das Ende der atmosphärischen Störungen einläutete.

360 000 Euro hat die neue Haltebucht und der barrierefreie, sichere Zugang zur Schule gekostet. Eine Summe, die die Gemeinde Berg dann doch so gut wie alleine übernommen hat - abgesehen von den 2000 Euro, die die Schulfamilie aus Erlösen von Basaren und Veranstaltungen beigesteuert hat. "Ich kann das Bruchrechnen nicht besonders gut, darum gehe ich jetzt einfach davon aus, dass das zehn Prozent sind", scherzte Monn augenzwinkernd.

Die Pläne für den Schulwegumbau reichen bis in die frühen Neunzigerjahre zurück. Das habe schon Berliner Dimensionen, meinte Direktor Elmar Beyersdörfer, der zur Einweihungsfeier im Beisein von Landrat Karl Roth und zu den Klängen des Bläserensembles der Schule geladen hatte, und Monn sagte: "Der Aufwand war so groß, als hätten wir zwei neue Schulen gebaut." Dennoch: Der neue Anlauf hat sich gelohnt. Und "ich kann jetzt mit gutem Gewissen mein Abitur schreiben", sagt Joshua Grasmüller.

© SZ vom 05.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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