Kriminalitätsstatistik:Weniger Arbeit für die Polizei

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"Landfriedensbruch": Schüler hatten versucht, einen Jugendlichen aus der Starnberger Wache zu befreien - und eine Fensterscheibe demoliert. (Foto: dpa)

Die Zahl der Delikte in Starnberg und Gauting geht zurück

Von Christian Deussing, Starnberg/Gauting

Die Straftaten im Raum Starnberg und Gauting sind insgesamt rückläufig. Das ergibt sich aus der Kriminalitätsstatistik von 2019, die die Polizeiinspektionen Starnberg und Gauting vorgelegt haben. Demnach wurden in Starnberg, Berg, Pöcking, Feldafing und Tutzing 2048 Fälle mit einer Aufklärungsquote von mehr als 60 Prozent registriert. Diese Quote schafften auch die Beamten in Gauting, in deren Gebiet im vergangenen Jahr 674 Straftaten angezeigt wurden - 161 Fälle weniger als noch 2018, wie Dienststellenleiter Ernst Wiedemann mitteilt.

Im Starnberger Bereich sind 106 Fälle weniger zu bearbeiten gewesen, womit die Straftaten um 4,9 Prozent abgenommen haben. Der verursachte Sachschaden beläuft sich auf fast 465 000 Euro, der Gesamtschaden auf knapp 3,9 Millionen Euro, berichtet die Polizei. Es seien 1121 Tatverdächtige ermittelt worden, darunter 249 Personen unter 21 Jahren. Bei den 18- bis 21-Jährigen sind 315 Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen angezeigt worden. Insgesamt wurden in dieser Altersgruppe 145 Diebstähle und 111 Drogendelikte erfasst. Jeder Sechste der Heranwachsenden sei bei seiner Tat alkoholisiert gewesen, bei den Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren jeder Elfte. Die Polizei weist darauf hin, dass die Straftaten ins Führungs- oder Erziehungsregister eingetragen würden und damit zum Beispiel auch Auswirkungen auf den Erwerb des Führerscheins haben könnten.

Als besonderen Fall nennt die Starnberger Polizei den "Landfriedensbruch" von Schülern, die am Abend des 25. Juli versucht hätten, einen in Gewahrsam genommenen Jugendlichen aus der Wache zu befreien. Hervorgehoben wird auch der Diebstahl von mehr als 700 Paketen, Päckchen, Briefen und Broschüren, die ein 50-jähriger Pöckinger offenbar über eineinhalb Jahre lang begangen hatte. In dessen Wohnung wurde am 13. Dezember das unterschlagene Sammelgut zufällig entdeckt.

Die Gautinger Polizei meldet 121 Sachbeschädigungen, die damit im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent zurückgegangen seien. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind laut Statistik von 193 auf 147 Fälle gesunken. In diesem Bereich sei mit 74,8 Prozent die Aufklärungsquote 2019 sehr hoch, freut sich Polizeichef Wiedemann. Insgesamt wurden 142 Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzungen verfolgt - und eine Aufklärungsquote von 92,3 Prozent erreicht. Nur in sieben Fällen wurde eingebrochen oder der Versuch dazu unternommen. Zudem habe sich die Zahl der Rauschgiftdelikte mit 32 Fällen, die alle aufgeklärt worden seien, nahezu halbiert.

Im Landkreis Starnberg wurden im Vorjahr insgesamt 4645 Straftaten gemeldet, was ein Rückgang von sechs Prozent bedeute, berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Dabei ist den Angaben zufolge auch die Zahl der Einbrüche - wie auch in anderen Landkreisen - erneut rückläufig gewesen.

© SZ vom 08.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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