Kommentar:Verlassene Kunden

Die Kreissparkasse steht unter Druck und schließt Filialen

Von Otto Fritscher

Auch wenn es anders verkauft wird: Natürlich ist die Umwandlung von Filialen der Kreissparkasse, in denen bislang Bankkaufleute die Kunden bedienten, in reine SB-Geschäftsstellen mit Automaten ein Rückzug aus der Fläche. Und wenn vier Filialen der Kreissparkasse künftig nur noch vor- oder nachmittags, aber nicht mehr ganztags geöffnet sind, ist dies ein weiteres Indiz dafür, unter welchem Rationalisierungs- und Einspardruck das Geldinstitut steht. Natürlich ist es so, dass sich das Verhalten der Kunden geändert hat, die meisten bevorzugen Online-Banking und betreten die Filialen meist nur zum Geld abheben oder Kontoauszüge drucken. Dazu ist kein Fachpersonal nötig.

Dieses wünscht sich der Kunde aber direkt vor Ort, wenn er eine Anlageberatung braucht oder einen Kredit aufnehmen will. Einen Ausgleich zwischen diesen widerstrebenden Interessen zu finden, ist Aufgabe der Bankvorstände. Werden zu viele Filialen umgewandelt oder gar geschlossen, vergrätzt dies einen Gutteil der Kunden. Nicht nur die Sparkassen-Vorstände, sondern auch die Manager anderer Banken sollten den Weg weg vom persönlichen Kundenkontakt hin zu Online-Filiale nicht mehr viel weiter gehen.

© SZ vom 04.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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