Kommentar Pro Verbot:Der Besitzer ist verantwortlich

Hunde haben nichts an Badeplätzen zu suchen. So ist es geregelt. Es hapert an der Einsicht von Frauchen und Herrchen

Von Otto Fritscher

Wie oft bekommt man als Spaziergänger am Seeufer in Percha oder als Jogger in der Maisinger Schlucht diesen Satz zu hören: "Der will ja nur spielen." Wenn mal wieder ein Hund dem Läufer hinterher hechelt, oder gar an Stellen herumschnüffelt, die einen Hund nun wirklich nichts angehen. Aber der Hinweis, dass doch überall - im Badegelände Kempfenhausen, im Paradies in Possenhofen und natürlich auch in der Maisinger Schlucht - viele Schilder darauf hinweisen, dass Hunde an die Leine zu nehmen sind und in der Badesaison nicht ins Wasser dürfen. Doch Legasthenie scheint unter Hundebesitzern weit verbreitet zu sein, ebenso wie Uneinsichtigkeit oder gar Rechthaberei. Wer's nicht glaubt, kann gern mal einen Selbstversuch machen und einen vermeintlichen Tierfreund ansprechen. Gute Nerven vorausgesetzt.

Denn das ist ja das eigentliche Problem: Dass viele Hundebesitzer ihre Tiere nicht im Griff haben - und vor allem sich selbst auch nicht. Im Sommer haben an den Seen die Badegäste einfach Vorrang, so ist das vom Landratsamt geregelt, und so macht das auch Sinn. Das ist nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern eine Frage der Prioritäten.

Und die armen Hunde? Nun, das Fünfseenland ist groß, es gibt Spazier- und Wanderwege ohne Ende. Es muss ja nicht ausgerechnet die Seepromenade oder ein Weg durch die Erholungsgebiete sein, auf denen der Liebling Gassi geführt wird. Vermutlich ist dem Hund die Aussicht auf die Berge relativ egal, seinem Besitzer aber nicht. Vielleicht wär es sinnvoll, die Haltung eines Hundes an eine spezielle Prüfung zu koppeln.

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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