Kommentar:Nur Mut!

Es lohnt sich für die Bürger, ihre Stimme zu erheben und sich zu engagieren

Von David Costanzo

Meine Stimme zählt ja nicht. Die Bürger fragt doch keiner. Die da oben machen, was sie wollen. Die Klagen der angeblich (und nur selten auch tatsächlich) Vergessenen sind der Antrieb der Populisten. Die Engagierten im Landkreis strafen sie Lügen: Gleich ein halbes Dutzend Petitionen, Begehren und Entscheide laden die Menschen nicht nur ein, ihre Meinung zu sagen. Sie fordern sie auf, Beschlüsse zu fassen, die ihren Ort verändern. Sie beweisen, was ein Mensch bewegen kann, welchen Einfluss eine gute Idee gewinnen kann, dass es sich lohnt, seine Stimme zu erheben. Da gibt es kein zu jung - siehe die Schüler von Kempfenhausen - und kein zu klein - siehe die Inklusion. Nur Mut!

Die Initiativen zeigen auch, wann ein Engagement Erfolg verspricht - nämlich dann, wenn es nicht als Werkzeug der Verhinderungsbürger und Stadtbremser daherkommt, wenn es nicht das Spiel der Populisten spielt, wenn es nicht nur Nein sagt, sondern auch Ja. Ein gutes Bürgerbegehren muss klug und kühl formuliert sein, Alternativen aufzeigen, wirklich etwas bewirken können - insofern stärkt die Absage des Verwaltungsgerichts an die Starnberger Tunnel-Gegner die Bürgerbeteiligung sogar. Das kostet die Initiatoren Zeit und Kraft und wird sicher nicht immer zum Erfolg führen. Doch der Einsatz lohnt sich.

© SZ vom 29.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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