Es ist ein im Landkreis Starnberg bislang einmaliger Vorgang, dass die Abstimmung über einen Bürgerentscheid wegen fehlerhafter Vorbereitung verschoben werden muss - wie jetzt in Feldafing. Beim Abtippen der Formulierung einer Frage auf dem Stimmzettel ist ein Wort vergessen worden. Das ist ärgerlich, kostet Zeit und Geld. Aber wer schreibt, weiß, dass das mal passieren kann. Selbst die Initiatoren des Bürgerentscheids, die sich für eine Beplanung des gesamten Areals der Feldafinger Fernmeldeschule inklusive des Geländes für den Klinikneubau einsetzen, wittern dahinter keine böse Absicht.
Das führt in die richtige Richtung, wenn man die Debattenkultur zu einem "Grundkonsens" leiten will, wie es Bürgerentscheid-Mitinitiator Wolfgang Dorn-Zachertz nennt. Also eine Übereinkunft darüber, wie der Urnengang gewissenhaft vorbereitet werden kann. Inklusive einer Wahlwerbung, die den Paritätsgrundsatz beachtet.
Ob ein solches Agreement allerdings erzielt werden kann, ist angesichts der aufgeheizten Atmosphäre in Feldafing völlig offen. Denn hinter den Kulissen wird gebolzt und geholzt, auch wenn man nach außen hin ein freundliches Gesicht macht. So war es zumindest bisher. Nun die bietet die Verschiebung der Abstimmung um fünf Wochen aber die Möglichkeit, kurz mal innezuhalten - und nachzudenken. Es führt wohl kaum zu einer Versachlichung, wenn man dem Bürgermeister Lügen und Manipulationen unterstellt. Dass die Initiatoren des Bürgerbegehrens werbemäßig auf die Pauke hauen müssen, ist verständlich, haben sie doch den gesamten Gemeinderat mitsamt aller Fraktionen und Gruppierungen gegen sich. Doch lautstark auf sich aufmerksam zu machen und andere zu verunglimpfen, sind zwei verschiedene Sachen. Klar ist nur eins: Weitere Pannen bei der Vorbereitung der Abstimmung dürfen nicht passieren.