Kommentar:Ende der Rundfahrt

Der Umbau am Bahnhof Nord hat die Verkehrsführung verbessert

Von Wolfgang Prochaska

Als im Juni 2001 - also vor genau 15 Jahren - der Bahnhof Nord in Starnberg eingeweiht wurde, hatte es im Vorfeld heftigen Streit gegeben. Wie immer in der Kreisstadt. Die Gegner des Projekts sprachen von einer großen Fehlentscheidung, die Befürworter hingegen von einem wichtigen Schritt in der Stadtentwicklung. Schließlich sollte im Norden der Kreisstadt ein neuer Knotenpunkt entstehen, der die Innenstadt vom Verkehr entlasten sollte. Man hatte an alles gedacht: An Bushaltestellen, an Taxistände, an Fußwege. Allerdings wurden letztere so geführt, dass der nicht-mobilisierte Bahnfahrer den gesamten Vorplatz am äußeren Rand umrunden musste, um zu den Bushaltestellen oder Firmen auf der gegenüberliegenden Seite und im Gewerbegebiet zu gelangen. Ein Unding, ein Planungsfehler, den man hätte leicht korrigieren können bei einigermaßen guten Willen. Es geschah aber: nichts.

15 Jahre mussten vergehen, bis eine Starnberger Stadtverwaltung reagierte und den ursprünglichen Trampelpfad durch das Rondell zu einem Weg verbreitern ließ und die gesamte Verkehrsführung änderte. Bis vor wenigen Tagen wurde noch der gesamte Verkehr auf der viel befahrenen Leutstettener Straße als Kreisverkehr um dieses Rondell geführt, direkt vorbei am Bahnhofseingang. Bürgermeisterin Eva John hat diesem Spuk ein Ende bereitet und den Kreisverkehr im Handstreich abgeschafft. Gleichzeitig ließ sie auf der Leutstettener Straße eine Verkehrsinsel installieren, um die neue Fußgängerfurt sichtbarer und sicherer zu machen. Zudem mahnen rote Farbmarkierungen den Autofahrer, auf der Straße auf Radfahrer zu achten. Mag die Polizei diese Regelung auch als "Scheinsicherheit" bezeichnen, sie stellt für Pendler und Bahnreisende eine wesentliche Verbesserung dar. Bravo!

© SZ vom 09.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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