Kommentar:Der Stadt fehlt ein Konzept

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Viele Gewerbeflächen in Starnberg stehen leer

Von Otto Fritscher

Dreht man eine kleine Runde durch das Starnberger Gewerbegebiet, entlang der Petersbrunner, Gautinger und Moosstraße, dann fällt auf, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. Weil Grund und Boden - und damit auch die Mieten - im Fünfseenland extrem teuer sind, bleiben augenscheinlich viele Flächen und Büroräume ungenutzt. Und immer mehr Betriebe kehren dem Gewerbegebiet der Kreisstadt den Rücken: Etwa Torqeedo, Weltmarktführer bei elektrischen Bootsantrieben, oder demnächst Baasel Lasertechnik, ein Unternehmen, das an der Petersbrunner Straße groß und größer geworden ist, bevor es im Herbst nach Gilching umziehen und damit Torqeedo folgen wird. Auch Packsys, ein Spezialist für medizinische und kosmetische Gebinde und Ampullen, verlässt die Kreisstadt und zieht ins neue Gewerbegebiet nach Wieling - den Feldafingern winken damit neue dringend benötigte Gewerbesteuereinnahmen.

Doch was bleibt der Kreisstadt? Erst einmal, möchte man sagen, das Nachsehen. Und dann noch Schandflecke wie die ehemaligen Produktionsräume des Wurstfabrikanten Houdek. Was wirklich fehlt, ist ein Konzept, wie sich ein in die Jahre gekommenes Gewerbegebiet erneuern und nach vorne entwickeln könnte. Von selbst wird dies nicht geschehen, wie die Wegzüge vieler Betriebe belegen. Doch die Stadt ist mit sich selbst beschäftigt, den großen Dauerthemen "Verkehr" und "Seeanbindung". Da bleibt kein Raum für Überlegungen, wie man frischen Wind ins Gewerbegebiet bringt. Auch Wirtschaftsförderer Christoph Winkelkötter kann das nicht alleine stemmen.

So ist der geplante Umzug des Roten Kreuzes in die Gebäude der Lasertechnik vielleicht ein Anstoß, das Areal neu zu sortieren und zu konzeptionieren. Und vielleicht kommt endlich auch die dringend benötigte Kindertagesstätte, zu der sich die Unternehmen selbst nie durchringen konnten. Das Rote Kreuz stellt die Kita nun in Aussicht.

© SZ vom 12.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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