Kommentar:Auf die Sprache kommt es an

Die Flüchtlingspolitik des Landkreises ist vorbildhaft

Mit Recht darf der Landkreis Starnberg stolz auf seine "Flüchtlingspolitik" sein. Nicht nur, was die Unterbringung der Asylbewerber betrifft, sondern auch, was die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt anbelangt, ist der Landkreis ganz vorne mit dabei. Dies gilt zum Beispiel für schon anerkannte Asylbewerber, für die dann das Jobcenter zuständig ist. Die bayernweit dritthöchste Vermittlungsquote in den Arbeitsmarkt kann man hier vorweisen. Aber Jobcenter-Chef Gerhard Schindler verschweigt auch die Probleme nicht. Es fehlt vielen "an der Nachhaltigkeit", sprich, die neuen Arbeitskräfte kündigen alsbald wieder - oder sie werden entlassen. Daran gilt es zu arbeiten, und zwar schon, bevor die dann anerkannten Flüchtlinge in reguläre Arbeitsverhältnisse übernommen werden.

Deshalb sind die "Arbeitsgelegenheiten", die nun verstärkt von Gemeinden, aber auch Kirchen und Nachbarschaftshilfen für Asylbewerber angeboten werden sollen, so wichtig. Klar ist: Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg ins Arbeitsleben ist der Deutschunterricht für Flüchtlinge. Und dann, oder noch besser parallel dazu, muss die Erklärung der hiesigen Arbeitsweise, der Arbeitsethik, aber auch der Vorschriften in Theorie und Praxis erfolgen. Deshalb ist es gut, dass sich Asylhelferkreise mit den zuständigen Behörden zusammengetan haben, um möglichst viele "Arbeitsgelegenheiten" zu schaffen.

© SZ vom 09.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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