Kino-Restaurant:Erst mal ins Tati

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Neuer Name, neues Glück: Matthias Helwig hat das Lokal in seinem Lichtspielhaus übernommen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Matthias Helwig gestaltet sein Lokal um

Das Gautinger Kino-Restaurant soll ein neues Gesicht erhalten. Die Veränderungen werden langsam erfolgen bei laufendem Betrieb. "Das Publikum wird es kaum merken", sagt Kinochef Matthias Helwig, der das Lokal im Juli selbst übernommen hat. Bislang hieß es "Abacus", jetzt hat es Helwig in "Tati" umbenannt.

Pächter war seit dem Kinostart im Jahr 2016 Ralph Mansour-Agather, der den Betrieb aber aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hat. Nun ist Helwig dafür verantwortlich, nicht, weil er das Lokal unbedingt übernehmen wollte, er hat mit seinen Kinos genug zu tun. Der ausschlaggebende Grund: Er wolle Stabilität hineinbringen und in zwei Jahren nicht wieder ohne Pächter dastehen, so Helwigs Erklärung. "Ich weiß, dass Gastronomie nicht einfach ist", sagt der Gilchinger, der Erfahrung in dem Bereich hat. Schon einmal hatte er ein Café im Kino betrieben. Das war in den Achtzigerjahren in Gilching.

Er will sich nun, nach dem Ende des Festivals, auf die Umsetzung des neuen Restaurantkonzepts konzentrieren. An hohe Investitionen denkt Helwig aber nicht. Der neue Name "Tati" steht für den französischen Regisseur Jaques Tati, der mit der Figur des Monsieur Hulot berühmt wurde. Denn der Besucher soll merken, dass er im Kino ist. Filmplakate und Filmdekorationen sollen bald in dem Lokal einziehen. Zudem ist geplant, Szenen aus aktuellen Filmen per Beamer an die Wand zu werfen. Die Öffnungszeiten sollen ebenfalls dem Kino angepasst werden. Es soll schon nachmittags oder zu den Sonntags-Matineen offen sein - was bisher nicht der Fall war.

Am Wichtigsten ist Helwig das Erscheinungsbild. Durch Regale als Raumteiler oder Schallschutz-Segel an der Decke will er eine Wohlfühlatmosphäre schaffen und den Hallencharakter des Raumes mildern. Die Gäste sollen hier in Ruhe Kaffee oder Wein trinken und nebenbei Zeitung lesen können. Über das gastronomische Angebot muss Helwig noch nachdenken. "Man muss Qualität bieten." Er könne sich durchaus vorstellen, Spezielles anzubieten, etwa passenden Rotwein zu französischen Filmen. "Ich habe den Vorteil, es ist mein Kino." Den Koch hat Helwig übernommen, aber das Personal muss noch aufgestockt werden von derzeit vier auf sieben Mitarbeiter. Matthias Helwig hofft, dass das Konzept bis Ende Oktober umgesetzt werden kann.

© SZ vom 17.09.2018 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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